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Alarmzeit:06.05.2014 – 19:30 Uhr
Alarmierungsart:Sirene + Meldeempfänger
Art:
Einsatzort:Stuhr, Moordeicher Landstraße
Fahrzeuge:
Weitere Einsatzkräfte:

Einsatzbericht:

(ct) Am Dienstagabend wurde die alljährliche Alarmübung der Gemeindefeuerwehr Stuhr durchgeführt. Um das Einsatzgeschehen so realistisch wie möglich zu machen, wird diese Übung vorher nicht angekündigt, sondern wie ein normaler Einsatz über Sirene und Meldeempfänger alarmiert. Dies dient der Überprüfung der Alarm- und Ausrückeordnung. Schauplatz war das ehemalige Gasthaus Bellmann in Moordeich, dass mehr als 125 Jahre zentraler Anlaufpunkt im Ortsteil Moordeich war und zum Ende des letzten Jahres geschlossen hat. Das Gebäude steht nun vor dem Abriss. 

Folgende Lage wurde angenommen: In der Gaststätte findet ein Kindergeburtstag mit ca. 10 Kindern statt. Aus ungeklärter Ursache ist ein Feuer im Übergangsbereich vom Clubraum zum Saal ausgebrochen. Das Feuer verursacht eine so große Rauchentwicklung, dass große Teile des Gebäudes verraucht sind und nur mit Atemschutz betretbar sind. Die Kinder sind vor Aufregung und aufgrund verschlossener Aussentüren orientierungslos durchs gesamte Gebäude gelaufen. Der Zugang zur Wohnung im Obergeschoss ist soweit durch Trümmerteile und Sonstiges versperrt, so dass eine Menschenrettung über die Treppe nicht mehr möglich ist. Die Feuerwehr bekam als erstes die Aufgabe der Menschenrettung und Brandbekämpfung. Hierzu wurden unter der Leitung von Gemeindebrandmeister Michael Kalusche drei Einsatzabschnitte mit eigenen Einsatzabschnittsleitern gebildet. Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz gingen dann von diesen drei Seiten in das Gebäude vor. Auf der Vorderseite wurde die Drehleiter in Stellung gebracht, um die abgeschnittene Wohnung im Obergeschoss zu erreichen. Von der Rückseite wurde eine tragbare Leiter an einem Balkon vorgenommen. 

Die aus dem Gebäude geretteten Personen wurden zur weiteren Versorgung an den Rettungsdienst übergeben. Dieser war mit insgesamt sechs RTW, einem NEF sowie 5 Notärzte vor Ort. Die Leitung übernahmen hier drei LNA (Leitende Notärzte) und zwei OrgL (Organisatorische Leiter Rettungsdienst). Unterstützung erhielt der Rettungsdienst von der SEG (Schnelleinsatzgruppe) des DRK aus Brinkum, die mit vier RTW, zwei GKW und einem MTW im Einsatz war. Vor Ort wurde das Konzept bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) erprobt. Hier werden die Verletzten als erstes von einer Sichtungsstelle voruntersucht, um die Schwere der Verletzung festzustellen. Je nach Schwere werden dann Prioritäten zur Versorgung der vielen Verletzten festgelegt und die Auswahl der Rettungsmittel und später der Krankenhäuser vorgenommen. 

Nachdem die Menschrettung eingeleitet war, wurde durch die Feuerwehr eine Riegelstellung zur Sicherung der benachbarter Gebäude aufgebaut. Hierdurch sollte verhindert werden, dass der Brand auf andere Gebäude übergreift. Auch wurde die Wasserversorgung aus der Umgebung von mehreren Hydranten aufgebaut. Schon während des Einsatzes wurden Be- und Entlüftungsgeräte zur Entrauchung des Gebäudes aufgestellt. Hier soll durch einen gezielten Überdruck im Gebäude an einer Öffnung (z.B. Fenster oder Türen) der Rauch aus dem Gebäude gedrückt werden. Dies erleichtert dann die Personensuche deutlich, da in einem verrauchten Gebäude die Sicht gleich Null ist und sich der Atemschutztrupp nur durch Tasten voran bewegen kann. 

Bei dieser Übung wurde auch die Zusammenarbeit mit dem THW geübt. Das THW hat bei der Menschrettung unterstützt. Außerdem wurden die speziellen Fähigkeiten des THW für Sicherungsmaßnahmen an einsturzgefährdeten Gebäudeteilen eingesetzt. 

Nach etwas mehr als 1,5 Stunden konnte die umfangreiche Übung mit einem positiven Fazit beendet werden. Insgesamt waren ca. 150 Kräfte mit 50 Fahrzeugen im Einsatz.

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