Vor der Gründung
Die Geburtsstunde der Ortsfeuerwehr Brinkum
Die Jahre 1912 -1949
Die Jahre 1949 -1962
Die Jahre 1963 -1974
Die Jahre 1978 – 1994
Die Jahre 1997 – 2010
Die Jahre 2011 – 2020
Feuerwehrhaus Brunnenweg
Kreisjugendfeuerwehrzeltlager 2012
Einsatzbericht Großbrand B&W
Einsatzzahlen und Funktionsträger
„Institutionen“ der Ortsfeuerwehr Brinkum
Feuerwehr heute

Vor der Gründung

Über 950 Jahre reicht die Geschichte unseres Ortes zurück. Immer wieder ereigneten sich Brände in kleineren und auch größeren Ausmaßen der damaligen „Gemeinde Brinkum“. So auch regelrechte Brandkatastrophen, die große Teile des einstigen Dorfes vernichteten. Beispielsweise brach am 27. April 1729 eine Feuersbrunst aus, bei der zwei Frauen in den Flammen umkamen und 55 Wohnhäuser, 32 Scheunen und 21 Nebengebäude zerstört wurden.  

Die Geburtsstunde der Ortsfeuerwehr Brinkum

In der damaligen Zeit war der Begriff Gemeinschaftsdenken ein Fremdwort. Erst die Verfassungen und Erlasse des 18. und 19. Jahrhunderts hoben den Gemeinschaftsgedanken beim Feuerschutz hervor. Nachdem sich immer mehr Menschen in Brinkum ansiedelten und so ein Gehöft nach dem anderen entstand, erkannten die Einwohner die Notwendigkeit eines Bündnisses. Nur so war es möglich den Naturelementen Einhalt zu gebieten und sich vor ihnen zu schützen. „Denn wohltätig ist des Feuers Macht, wenn es der Mensch bezähmt, bewacht. So taten sich unsere Vorfahren zusammen und beschafften im Jahre 1791 eine Feuerspritze. Bis dahin wusste man sich mit Feuerlöscheimern, Leitern und Haken zu helfen. Im Jahre 1795 wurde das erste Brinkumer Spritzenhaus im örtlichen Pfarrgarten gebaut. Rechtzeitig wurde erkannt, dass die vorhandenen Feuerlöschgeräte nicht den erhöhten Anforderungen entsprachen. So entschloss man sich im Sommer 1894 zur Anschaffung von zwei neuen Handlöschspritzen für den Preis von 345 Mark. Aus der Feuerlöschgerätekasse gab es einen Zuschuss von 120 Mark. Diese Handlöschspritzen wurden dann 1919 auf zweirädrige Handkarren montiert und haben sich bis nach dem zweiten Weltkrieg bewährt und verblieben auch danach noch einige Zeit im Dienst.

Erst im Jahre 1965 wurden sie aufgegeben, aber von den Mitgliedern der Ortsfeuerwehr zum 100. Geburtstag der Feuerwehr Brinkum liebevoll restauriert. 

Zurück in das Jahr 1895. Ein ganz besonderes Jahr für die Feuerwehr Brinkum. Hier wurde die Pflichtfeuerwehr in die heutige Freiwillige Feuerwehr Brinkum umgewandelt. Die Durchführung dazu lag in erster Linie in den Händen von Carsten Hamel, Karl Hohnhorst und Karl Reipschläger. Zielstrebig wurde die Entwicklung der Feuerwehr Brinkum eingeleitet. Die Männer, die jetzt freiwillig Dienst leisteten, gingen mit viel Energie an die Verbesserung des Brandschutzes im Ort. Aus ihrer Mitte wurde dann auch erstmals ein „Hauptmann“ gewählt, der die Führung der Feuerwehr übernahm. Erster Hauptmann der Feuerwehr Brinkum wurde J. H. Gefken, der dieses Amt bis zum 22. Dezember 1911 bekleidete. Im Protokoll der Generalversammlung vom 22. Dezember 1911 ist dann der erste Führungswechsel in der Feuerwehr Brinkum nachzulesen: „Nach den Statuten scheiden vom Vorstande J. H. Gefken und der Ersatzmann Carsten Hamel und Herm. Lohmann aus. Für Gefken, der auf eine Wiederwahl trotz großem Widerstand endgültig verzichtet, wird Johannes Peters zum Hauptmann gewählt.“   

 

Die Jahre 1912 -1949

Die Feuerwehr kaufte im Jahre 1912 von der Gemeinde Hemelingen eine noch gut erhaltene Feuerspritze für 300 Mark. Für eine vollständige Instandsetzung mussten zusätzlich noch 100 Mark aufgewendet werden. Die Spritze wurde später gemeinsam mit einer Feuerspritze aus dem Jahr 1791 veräußert. Zuvor hatte die Gemeinde Brinkum eine größere Handdruckspritze von der Feuerlöschgerätefabrik Tidow Hannover gekauft. Aus Platzmangel wurde im Jahr 1913 der Neubau eines Spritzenhauses beschlossen. Dieses fand seinen Platz in zentraler Lage an der Bremer Straße. Der Entwurf für das neue Haus stammte von Zimmermeister Hinrich Scharringhausen aus Brinkum, während der Bau selbst vom Maurermeister Karl Wöhlke (Melchiorshausen) ausgeführt wurde. Verantwortlich für die Anschaffung der modernen Feuerlöschgeräte in dieser Zeit sowie den Neubau des Spritzenhauses war Hauptmann Johannes Peters. Er sorgte auch für das Anlegen der ersten Feuerlöschbrunnen. In dieser Zeit entwickelte sich auch Brinkum. Neue Siedlungen entstanden und der Handel blühte. Besonders die Schweinemast erreichte ihren Höchststand.  


1923 wechselte die Führung. Neuer Hauptmann wurde Heinrich Bruns, der dieses Amt bis 1933 ausübte. Danach übernahmen Hermann Kloke bis 1934 und Hans Helmers bis 1935 das Amt. Im Herbst des Jahres 1926 entschloss man sich zur Anschaffung einer Motorspritze. Eine große Möbelfabrik aus Melle hatte ein günstiges Angebot vorgelegt. Die gebrauchte Motorspritze war fast neu, gab 800 Liter Wasser ab und kostete mitsamt den benötigten Schläuchen nur 4.800 Reichsmark. Ihre Leistungsfähigkeit konnte die Motorspritze bereits nach kurzer Zeit bei der Bekämpfung verschiedener Brände beweisen. Montiert war sie auf einer zweirädrigen Lafette und wurde von Pferden zum Einsatzort gezogen. Um die Feuerwehrleute besser zum Einsatzort bringen zu können, wurde 1935 ein 1,5-Tonnen-Motorwagen gekauft und als Mannschaftswagen umgebaut. Der Wagen diente dann auch als Zugfahrzeug für die genannte Motorspritze. Mit der bis hier beschriebenen Ausrüstung musste die Feuerwehr Brinkum zurechtkommen, als 1939 der zweite Weltkrieg ausbrach. In dieser schwierigen Zeit hatte Hermann Siemer als Wehrführer bis in das Jahr 1946 die Verantwortung für die Feuerwehr Brinkum. Zusätzlich zu der vorhandenen Ausrüstung wurde der Feuerwehr im Jahr 1944 ein Löschgruppenfahrzeug 8 mit eingeschobener Tragkraftspritze zur Verfügung gestellt. Damit sollten die großen Brände durch Bombenabwürfe in Brinkum und den benachbarten Städten von Bremen bis Hannover bekämpft werden. Da die jungen Männer größtenteils zum Wehrdient eingezogen waren, mussten diese Einsätze von den älteren Kameraden teilweise sogar unmittelbar zwischen den Fronten abgeleistet werden. Damals wie heute immer nach dem alten Feuerwehr-Motto: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“. 

Als der Krieg 1945 zu Ende war, existierte in Brinkum praktisch keine Feuerwehr mehr. Die Fahrzeuge und Pumpen waren von den Besatzungsmächten mitgenommen worden. Übrig geblieben waren nur eine Handdruckspritze, zwei Kübelspritzen und diverse Schläuche. Auch um die personelle Besetzung stand es zunächst schlecht, da jedermann genug mit sich selbst zu tun hatte. Aber schon im Sommer 1945 regte sich wieder der Wille zur Hilfsbereitschaft für andere. Das Gerätehaus wurde in Ordnung gebracht. Der Rest der Schläuche, Geräte und Spritzen wurden instandgesetzt und für den Einsatz hergerichtet. Am 5. Dezember 1945 fand die erste Nachkriegs-Übung statt mit der zu dieser Zeit fast nur aus älteren Kameraden bestehenden Mannschaft. Zwischenzeitlich hatte die Führung der Feuerwehr nochmals gewechselt. In der Zeit von 1946 und 1949 stand Heinrich Mohrschlacht an vorderster Stelle. In diesen Zeitraum erhielt die Feuerwehr Brinkum die Information, dass auf einem Flugplatz bei Rotenburg noch Feuerwehrfahrzeuge zu beschaffen wären. Mehrere Feuerwehrkameraden fuhren nach Rotenburg und kamen mit einem Mercedes Löschfahrzeug LF 8 zurück.  In den Jahren 1946 bis 1948 gelang es, mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung die Ausrüstung der Feuerwehr weiter zu vervollständigen, wobei ein Tragkraftspritzenanhänger und zwei Tragkraftspritzen TS 8 die wichtigste Rolle spielten. Die Spritzen wurden aus verschiedenen alten Teilen zusammengebaut, da die Herstellung von neuen Geräten noch nicht wieder angelaufen war. 

Die Feuerwehr war notdürftig ausgerüstet. Aber um die Personalstärke stand es weiterhin schlecht. Die Männer, die aus Krieg und Gefangenschaft zurückkehrten, hatten noch keine Gedanken für die Feuerwehr übrig, zumal sie das Antreten und Kommandieren satthatten. Die Mannschaft war daher überaltert. Trotzdem konnten die Brandeinsätze in Brinkum bewältigt werden. Zusätzlich wurde die Mannschaftsstärke durch Vorgaben der Besatzungsmächte eingeschränkt. Die Feuerwehr Brinkum durfte aus maximal 35 Mitglieder bestehen. Hierzu zählten nicht nur die aktiven Kameraden, sondern auch die Männer, die aus Altersgründen nicht mehr am aktiven Dienst teilnahmen. Benzin und Öl waren nur über Bezugsscheine zu bekommen. Deshalb konnten Übungen mit dem Fahrzeug und den Motorpumpen nur mit großen Schwierigkeiten und meistens erst zum Jahresende durchgeführt werden, wenn das Benzinkontingent leichter überschaubar war. 

Ab 1948 erhielt der Leiter der örtlichen Feuerwehr die Bezeichnung „Gemeindebrandmeister“. Hinrich Hamel hatte die Funktion bis 1953 inne. 

Nach der Währungsreform bestand endlich wieder die Möglichkeit, Ausrüstungsgegenstände zu beschaffen, was aber aufgrund leerer Gemeindekassen nur in sehr begrenztem Umfang tatsächlich geschah. 

Die Jahre 1949 -1962

Ab 1949 traten wieder jüngere Männer in die Feuerwehr ein. Um die Ausbildung zu verbessern, wurden in Niedersachsen Feuerwehrwettbewerbe durchgeführt. Im Sommer 1950 nahm die Feuerwehr Brinkum erstmalig wieder an einem Wettbewerb teil und errang auf Anhieb den zweiten Platz. Dieser Erfolg machte weitere junge Leute auf die Feuerwehr aufmerksam und führte zu einer verbesserten Personalstärke. 

Um die Schlagkraft der Feuerwehr in der Gefahrenabwehr weiter zu verbessern, musste investiert werden. Die Gemeindeverwaltung versuchte, die notwendigen Gerätschaften zur Brandbekämpfung und Hilfeleistung auf einen modernen Stand zu bringen. 1954 wurde neben der Erneuerung von Schläuchen und Gerätschaften eine neue Tragkraftspritze mit einer Leistung von 800 l/min beschafft. Der moderne, luftgekühlte Motor bedeutete eine große Erleichterung für die Pflege und Instandhaltung. 

TS restauriert im Jahr 2016 durch Bernhard Köhrmann und Volker Last

Im August des Jahres 1954 wurde der Grundstein für das neue Feuerwehrhaus in der Hermannstraße gelegt, da das Aus- und Einrücken im bisherigen Spritzenhaus zum Problem geworden war. Der moderne Bau mit drei großen Einfahrten und einem Schlauchtrockenturm wurde am 02. August 1955 seiner Bestimmung übergeben. Neben zwei zusätzlichen Wohnungen wurde in den Nebenräumen die Polizeistation eingerichtet.  

Feuerwehrhaus in der Hermannstraße 1955 bis 2007. Seit 2008 ist dort der DRK-Ortsverein Brinkum ansässig.

Im Sommer 1958 versagte das Löschgruppenfahrzeug LF 8 seinen Dienst. Die Feuerwehrkameraden rückten daher ein Jahr lang mit dem alten Tragkraftspritzenanhänger zu Übungen und Brandeinsätzen aus. Ein Trecker oder LKW zog den Anhänger zum Einsatzort. Bei einem Brand an der Bremer Straße wurde der Anhänger sogar mit Muskelkraft zum Einsatzort geschoben. Für Abhilfe sorgte die Indienststellung eines neuen Löschfahrzeuges LF 8 mit Vorbaupumpe am 1. Oktober 1959 

Die Führung der Feuerwehr wechselte erneut. Georg Huckemeier hatte das Amt des Gemeindebrandmeisters 1953 übernommen und 1959 an Dietrich Busch übergeben. Das alte Löschgruppenfahrzeug wurde inzwischen mit vielen Arbeitsstunden in Eigenleistungen durch einige Feuerwehrkameraden repariert. Dadurch verfügte die Feuerwehr über zwei Löschgruppenfahrzeuge und drei Tragkraftspritzen. Das alte Fahrzeug war noch bis zum Sommer 1964 einsatzbereit. Als Ersatz wurde im Herbst 1964 ein Löschfahrzeug des gleichen Fabrikats gekauft und in Dienst gestellt. Um einer Überalterung der Feuerwehr vorzubeugen, wurde am 17. Oktober 1962 in Brinkum die erste Jugendfeuerwehr des damaligen Landkreises Grafschaft Hoya gegründet. Bald folgten viele Feuerwehren dem Brinkumer Beispiel und gründeten ebenfalls Jugendgruppen. Ein Erfolgsmodell bis in die heutige Zeit. 

Die Jahre 1963 -1974

Ein Techniksprung war sicherlich die Beschaffung der ersten drei Atemschutzgeräte im Jahre 1963. Eine neue Tragkraftspritze wurde 1965 in Dienst gestellt. Die beiden direkt nach dem Krieg beschafften Tragkraftspritzen waren mittlerweile überaltert und nicht mehr einsatzsicher. 

Im Herbst 1967 wurde das erste Tanklöschfahrzeug zur größten Freude der Kameraden in Empfang genommen. 

1970 konnte die Feuerwehr Brinkum dann ihr 75jähriges Jubiläum mit einer Festwoche feiern.  

Als Dietrich Busch 1971 sein Amt zur Verfügung stellte, wählte man Herbert Gätjen zu seinem Nachfolger als Gemeindebrandmeister. Gleichfalls 1971 kam das erste Hubrettungsfahrzeug nach Brinkum. Es handelte sich um eine Drehleiter vom Typ DL 30, die kostengünstig von der Berliner Feuerwehr erworben wurde. Das Fahrzeug war 10 Jahre alt und technisch in einem hervorragenden Zustand.  


Eine weitere Verbesserung der Schlagkraft fand im Jahre 1973 statt. Ein Jeep der Bundeswehr wurde zu einem Pulverlöschfahrzeug umgerüstet. Der damalige Gemeindedirektor Rendigs stellte unter Hinweis auf die entstehenden Kosten in Höhe von 5.500 DM fest: „Gemessen an der Verbesserung des Feuerschutzes ist das eine recht billige Lösung“. Mit der Komplettierung des Fahrzeugparks trug man der gewerblichen Entwicklung der Gemeinde Brinkum Rechnung, da bestimmte Brände in Betrieben nur wirksam mit Pulver bekämpft werden konnten. Mit dem Pulverlöschfahrzeug TroLF 250 war die Wehr optimal für diese Einsatzart ausgerüstet. 

Mit der Gebiets- und Gemeindereform 1974 änderte sich auch der Status der Feuerwehr in Brinkum. Die ehemaligen Feuerwehren Brinkum, Fahrenhorst, Gr. Mackenstedt, Heiligenrode, Seckenhausen und Stuhr wurden in Ortsfeuerwehren umbenannt und als „Freiwillige Feuerwehr Stuhr“ zusammengefasst. Die bisherigen Gemeindebrandmeister der einzelnen Feuerwehren bekamen den Titel Ortsbrandmeister. Die Freiwillige Feuerwehr Stuhr wird seit dieser Zeit geführt vom Gemeindebrandmeister, der der dienstliche Vorgesetzte der Ortsbrandmeister wurde. Als erste Maßnahme erfolgte die Verteilung von Spezialaufgaben an die einzelnen Ortsfeuerwehren. Die Ortsfeuerwehr Brinkum erhielt die Sonderaufgabe „Höhen- und Tiefenrettung mit der Drehleiter“ und ist von 1974 bis heute in allen Ortsteilen der Gemeinde Stuhr dafür zuständig. Daneben bestand natürlich weiterhin die Hauptaufgabe in der Sicherstellung des abwehrenden Brandschutzes in Brinkum. Schon damals existierte eine teilweise dichte, städtische Bebauung mit drei Schulen und einem Kindergarten sowie einem ausgedehnten Gewerbegebiet, u.a. bestehend aus einem Azetylenwerk, einem großen Möbellager, einer Brotfabrik, einem großen Warenhaus sowie mehreren Baumärkten. Hinzu kamen die Einsätze auf der Autobahn 1 sowie den beiden, damals noch durch Brinkum verlaufenden Bundesstraßen B6 und B51. Aus der Jugendfeuerwehr Brinkum wurde die Gemeindejugendfeuerwehr Stuhr, die sämtlichen Jugendlichen aus allen Ortsteilen der Gemeinde offenstand. 

 

 

 

Die Jahre 1978 – 1994

Erstmals wurde 1978 ein Tragkraftspritzenfahrzeugs (TSF) für die Ortsfeuerwehr Brinkum beschafft. Dieses ersetzte nach 36 Jahren das alte Löschfahrzeug aus dem Jahr 1942. 

Die Kreisfeuerwehr des Landkreises Diepholz nahm 1980 mittels eines Punktesystems eine Einstufung aller Ortsfeuerwehren des Landkreises vor. Zukünftig sollten die Feuerwehren nach Schwerpunkt- und Stützpunktfeuerwehren sowie Feuerwehren mit Grundausstattung unterteilt werden. Dieser Eingruppierung kam entscheidender Einfluss bei der Gewährung finanzieller Mittel zu. Die Ortsfeuerwehr Brinkum wurde als „erweiterte Stützpunktfeuerwehr“ ausgewiesen. Die Drehleiter war ab diesem Zeitpunkt zusätzlich der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord unterstellt. 

Im Januar 1982 legte Ortsbrandmeister Herbert Gätjen sein Amt beruflichen Gründen nieder. Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige Gemeindejugendfeuerwehrwart Helmut Schmiedeken gewählt. Das LF 8, auch „der Hanomag“ genannt, wurde nach über 25-jähriger Dienstzeit durch ein moderneres Löschgruppenfahrzeug 8 (Mercedes-Benz 608 D) ersetzt.  

Die größte Herausforderung des Jahres 1987 bestand in der Ausrichtung des Kreisjugendfeuerwehrzeltlagers des Landeskreises Diepholz. Die Freiwillige Feuerwehr Stuhr sorgte als Gastgeber unter der Leitung der Kreis-Jugendfeuerwehr dafür, dass 589 Jungen und Mädchen sowie ihre Betreuerinnen und Betreuer aus 30 Jugendfeuerwehren neun aufregende Tage mit vielen Wettbewerben an der Gutsscheune in Varel verbrachten.  

Am 31. März 1988 wurde der Ortsfeuerwehr Brinkum offiziell in Anwesenheit aller Kameradinnen und Kameraden, der Jugendfeuerwehr und zahlreicher Gäste eine neue Drehleiter übergeben. Es handelte es sich um eine DLK 23/12 mit einem Fahrgestell von Mercedes-Benz sowie einem Aufbau der Firma Metz. Bürgermeister Schmidt erklärte in seiner Ansprache: „Wir haben die Leiter angeschafft, damit die Wehr ihre verantwortungsvolle Aufgabe besser denn je erfüllen kann. Die alte Drehleiter ist 1971 beschafft worden und mittlerweile nicht mehr voll einsatzfähig. Für die Bürger in den Hochhäusern ist es sicherlich ein beruhigendes Gefühl, neben anderen dieses Fahrzeug zur Verfügung zu haben.“ 

Im Februar 1991 wurde der Jeep aus dem Baujahr 1958 außer Dienst gestellt und durch ein neues TroLF 250 mit sieben Sitzplätzen ersetzt. Es handelte sich dabei um einen Mercedes-Benz vom Typ 308 mit verstärkter Hinterachse und eingeschobener Pulverlöschanlage.  

Erwähnt werden soll hier auch, dass im September der stellvertretender Ortsbrandmeister Martin Tiedemann nach 25-jähriger Dienstzeit (1974-1991) in den Ruhestand verabschiedet wurde. Die Modernisierung des Fahrzeugparks wurde im Dezember 1991 mit dem Austausch des TLF 16 T Magirus aus dem Jahre 1967 gegen das neue TLF 16/25 (Aufbau Schlingmann, Fahrgestell Mercedes Benz) abgeschlossen. 

Im Januar 1994 gab Ortsbrandmeister Helmut Schmiedeken aus beruflichen Gründen sein Amt ab. Zum Nachfolger wurde der bisherige Stellvertreter Volker Zymara gewählt. 

Der 100. Geburtstag der OF Brinkum wurde 1995 mit mehreren Veranstaltungen gefeiert. Am 10. und 11. Juni fanden der Kreisfeuerwehrverbandstag und die Kreiswettbewerbe in Brinkum statt. Während die Delegierten in der Turnhalle der KGS Brinkum der umfangreichen Tagesordnung von Kreisfeuerwehr und Kreisfeuerwehrverband folgten, starteten auf dem Feld neben der Halle die ersten Wettbewerbsgruppen. Am zweiten Tag absolvierten die noch ausstehenden Wettbewerbsgruppen des Landkreises Diepholz ihren Wettbewerb. Erstmalig wurde als Beiprogramm ein Fahrer-Geschicklichkeitsturnier angeboten, dass großen Anklang fand. Auch der Nordkreispokal mit den Feuerwehren aus den Gemeinden Stuhr und Weyhe sowie Bremen-Arsten fand aus Anlass des Jubiläums auf dem Gelände des Schützenplatzes statt. 

Für die Ausstellung anlässlich der Gewerbeschau wurde die Handdruckspritze aus dem Jahr 1894 restauriert. Ein festlicher und würdevoller Kommersabend schloss die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Ortsfeuerwehr Brinkum ab. Im Hotel Bremer Tor hatten sich 170 Gäste aus Gemeinde, Landkreis, Bezirk und Land eingefunden, die genau wie der Landesverbandsvorsitzende Fritz Meyer Glückwünsche zum Jubiläum überbrachten. Als Dankeschön für den großen Arbeitseinsatz und die Unterstützung während der Jubiläumsfeierlichkeiten wurde 1996 mit 62 Teilnehmern eine Zweitagesfahrt nach Düsseldorf unternommen. 

 

Die Jahre 1997 – 2010

1997 fand der Bezirks-Jugendfeuerwehrtag in Brinkum statt. Dabei stellten sich knapp 50 Wettbewerbsgruppen des Regierungsbezirks Hannover nach der Qualifikation in den eigenen Landkreisen den kritischen Blicken der unparteiischen Wertungsrichter. Am Ende des Tages hatten sich vierzehn Jugendfeuerwehren für die Landeswettbewerbe qualifiziert. 

Nach Schaffung der technischen Möglichkeiten für die Direktaufschaltung der seinerzeit ca. 10 Firmen in der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle (FEL) in Diepholz konnte 1998 die bisherige Brandmeldezentrale im Feuerwehrhaus Brinkum abgebaut werden.  

1999 war für die Ortsfeuerwehr ein eher bitteres Jahr. Nach kontroversen Gesprächen mit der Gemeinde wurde die Entscheidung getroffen, in den nächsten Jahren nicht mit dem Neubau eines Feuerwehrhauses zu beginnen.  

Am 1. April 2000 wurde die Gemeindejugendfeuerwehr Stuhr wieder aufgeteilt in die Jugendfeuerwehren Brinkum/Stuhr, Fahrenhorst/Seckenhausen und Groß Mackenstedt/Heiligenrode. Der Jahrtausendwechsel war für Firmen, Verwaltungen und Rettungsorganisationen eine besondere Herausforderung. Keiner wusste, was alles bei diesem besonderen Datumswechsel passieren könnte. Deshalb wurde das Feuerwehrhaus am 31. Dezember und 1. Januar fest besetzt. Glücklicherweise blieb der befürchtete Jahrtausend-GAU aus. 

Das neue Jahrtausend 

Aus der jüngeren Vergangenheit sind umfangreichere Dokumentationen vorhanden. Deshalb werden im Folgenden jeweils kurz die wichtigsten Ereignisse des Jahres beschrieben.  

 

2001 

Ortsbrandmeister Volker Zymara stellte sein Amt aus persönlichen Gründen zu Verfügung. Auf der Mitgliederversammlung am 18. November wurde der bisherigen stellvertretenden Ortsbrandmeister Cord Tinnemeyer zum Ortbrandmeister und Jens Bösselmann zum stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt. Erstmalig nahmen die Ortsfeuerwehr mit einem Stand am Weihnachtmarkt in Brinkum teil und verkaufte „Feuerwehrpuffer“. 

 

2002 

Sieben Kameraden der Ortsfeuerwehr beteiligten sich mit der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 im August am Hochwassereinsatz an der Elbe. Nach einer neuen EU-Führerscheinregelung konnten die meisten Feuerwehrfahrzeuge nicht mehr mit dem Führerschein Klasse B gefahren werden. Um zu gewährleisten, dass genügend Fahrer für die Feuerwehrfahrzeuge zur Verfügung stehen, beteiligte sich die Gemeinde an den Kosten für den erstmaligen Erwerb der Fahrererlaubnis C1 bzw. C. Zum ersten Mal richtete die Ortsfeuerwehr ein Osterfeuer am Brunnenweg aus. Der Zulauf aus der Bevölkerung war so groß, dass ab diesem Zeitpunkt regelmäßig dieses Osterfeuer ausgerichtet wird.  

Am 27. Oktober wurde der Förderverein der Ortsfeuerwehr Brinkum e.V. gegründet und sollte ab diesem Zeitpunkt eine große Unterstützung für die Ortsfeuerwehr werden. Weitere Erläuterungen hierzu gibt es in einem separaten Abschnitt. 

2003 

Endlich begannen die Planungen für ein neues Feuerwehrhaus. Gemeinschaftlich mit Vertretern der Gemeinde Stuhr wurden Feuerwehrhäuser in Damme, Steinfeld und Dinklage besichtigt, um Anregungen für den Bau und die Gestaltung zu bekommen. Insbesondere die Trennung der Einsatzbekleidung vom Sozialbereich aber auch der Fahrzeughalle sollte bei einem Neubau berücksichtigt werden. Das Feuerwehrhaus in Dinklage entsprach den Vorstellungen in großen Teilen und so wurde dessen Raumprogramm als Empfehlung an Rat und Verwaltung gegeben. Da das neue Feuerwehrhaus noch in ferner Zukunft lang, wurde das Raumproblem in der Hermannstraße kurzfristig durch das Bereitstellen einer Wohnung im oberen Stockwerk gelöst. Die Renovierung und kleinere Umbauarbeiten wurden durch Eigenleistung der Kameradinnen und Kameraden erbracht. 

2004 

Anlässlich einer Gemeindeübung bei der Kooperativen Gesamtschule in Moordeich wurde mit der „Blue-Box“ eine neue Art der Alarmierung getestet. Die Blue Box verschickt bei einer Alarmierung eine SMS auf die privaten Handys der Feuerwehrleute. Eine weitere Premiere war die Form der diesjährigen Weiterbildung für Atemschutzgeräteträger. Unter realistischen Bedingungen wurde auf dem Truppenübungsplatz in Schwanewede geübt.  

2005 

Bürgermeister Cord Bockhop übergab im Juni das neue Tragkraftspritzenfahrzeug der Firma Ziegler auf „Mercedes-Benz Sprinter-Fahrgestell“, dessen Normausstattung durch einen Lichtmast am Fahrzeugheck ergänzt wurde. 

Der Neubau des Feuerwehrhauses nahm Fahrt auf. Die fertiggestellten Bauzeichnungen wurden von der Feuerwehrunfallkasse geprüft und für gut befunden.  

Anlässlich des 110. Geburtstages richteten die Ortsfeuerwehr und der Förderverein gemeinsam am 10. September den Nordkreispokal auf dem alten Sportplatz in Brinkum aus.  

Aus Protest gegen den Plan des niedersächsischen Innenministeriums, eine gemeinsame Leitstelle einzurichten für die Landkreise Cuxhaven, Osterholz, Verden, Diepholz sowie die Stadt Cuxhaven beteiligte sich die OF Brinkum an einer Unterschriftenaktion. 

2006 

Am 21. Februar beschloss der Ausschuss für öffentliche Ordnung der Gemeinde Stuhr einstimmig, den Planentwurf für das neue Feuerwehrhaus wie von der Verwaltung ausgearbeitet, zu realisieren. Der Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus am Brunnenweg 17 erfolgte am 09. August. 

Im Spätsommer richtete man erneut den Nordkreispokal auf dem Schützengelände in Brinkum aus.  

2007 

Dieses Jahr stand ganz im Zeichen des neuen Feuerwehrhauses. Das Richtfest wurde am 08. Februar gefeiert. Die Fortschritte des Baus konnten jetzt jeden Tag beobachtet werden. Die feierliche Einweihung wurde am 17. Dezember begangen. Als Einweihungsfeier für die Kameradinnen und Kameraden mit Partnerinnen und Partnern diente eine zünftige Silvesterparty.  

Während der Landesfeuerwehrverbandversammlung in Bleckede wurde die Firma Eggers aus Brinkum mit dem Ehrenpreis „Partner der Feuerwehr“ für besonders feuerwehrfreundliche Arbeitgeber ausgezeichnet. Am 31. Dezember beendete Jens Bösselmann seine Amtszeit als stellvertretender Ortsbrandmeister. Nachfolger wurde Thomas Erdt, der bereits 1994 bis 1999 dieses Amt bekleidete. 

2008 

Unter großem Interesse der Bevölkerung wurde am 29. Juni der „Tag der Feuerwehr“ und gleichzeitig der „Tag der Architektur“ am und im neuen Feuerwehrhaus Brinkum ausgerichtet. Ein großartiges Programm rund um den Wirkungskreis der Feuerwehr und weiterer Rettungs- und Hilfsorganisationen wurde gezeigt. 

Durch unsere Alterskameraden wurde an der Wettbewerbsfläche am neuen Feuerwehrhaus eine Eiche gepflanzt. Erstmalig wurde durch den Förderverein für die aktiven und fördernden Mitglieder und ihre Partner ein Oktoberfest organisiert.  

2009 

Da weder auf Kreisebene noch an den Landesfeuerwehrschulen Lehrgänge für Drehleitermaschinisten angeboten wurden, stellte die Gemeinde Mittel für eine externe Ausbildung zur Verfügung. Die Delegiertenversammlung der Kreis-Jugendfeuerwehr beschloss, das Kreiszeltlager im Jahr 2012 durch die Freiwillige Feuerwehr Stuhr aus Anlass des dann 50-jährigen Bestehens der ehemaligen Jugendfeuerwehr Brinkum, jetzt Jugendfeuerwehr Brinkum/Stuhr, ausrichten zu lassen. In diesem Jahr begann auch die Ersatzbeschaffung für das vorhandene LF 8. Ausgeschrieben wurde ein LF 10. Während der Weihnachtsfeier übergab Jens Bösselmann als Vorsitzender des Fördervereins einen Anhänger an die Ortsfeuerwehr. Dieses sehr willkommene Geschenk des Fördervereins unterstützt seitdem die Arbeit der Einsatzabteilung sowie der Jugendfeuerwehr. 

2010 

Mit der Beschaffung des LF10 sollte sich das Thema „Fahrgestell“ wie ein roter Faden durch die nächsten Jahre ziehen. Bei der Planung des Aufbaus wurde festgestellt, dass das Fahrgestell durch zwischenzeitliche Normänderungen zu klein gewählt wurde. Das Fahrgestell wurde zurückgenommen und ein neues 12-Tonnen-Fahrgestell beschafft. Die Auslieferung verzögerte sich um ein Jahr. Erstmals wurde im Rahmen einer interkommunalen Ausbildung der Gemeinden Stuhr und Weyhe sowie der Stadt Syke auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) Barrien eine „Heißausbildung“ in einem speziellen Brandcontainer durchgeführt. Das richtige und effektive Vorgehen im Innenangriff sowie das Kennenlernen der eigenen körperlichen und psychischen Grenzen wurde erprobt. 

 

Die Jahre 2011 – 2020

2011 

Das neue LF 10 (Fahrgestell Mercedes Atego, Aufbau Ziegler) konnte der Feuerwehr übergeben werden. Erstmalig war ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe ausgestattet, was zukünftig zum Standard für weiteren Beschaffungen wurde. Neben einem 800-Liter-Wassertank für die Brandbekämpfung verfügt das Fahrzeug über eine erweiterte Ausstattung für die technische Hilfeleistung.  

Ganz besonders wird der 1. Mai dieses Jahres in Erinnerung bleiben. Aufgrund von Brandstiftung gab es in den frühen Morgenstunden gleich zwei Großbrände in der Gemeinde. Das ehemalige Sägewerk Wittenberg in Neukrug wurde dabei zu großen Teilen zerstört. Noch während der Löscharbeiten stieg plötzlich über dem Gewerbegebiet Brinkum-Süd dunkler Rauch auf. In der offenen Lagerhalle der Firma Leymann brannten Baustoffe. Der Brandstifter konnte noch vor Ort von der Polizei festgenommen werden. Im Einsatz waren alle Ortsfeuerwehren der Gemeinde Stuhr sowie die Feuerwehren der Gemeinde Weyhe und der Stadt Syke sowie ein Löschzug der Berufsfeuerwehr Bremen. 

Im Landkreis Diepholz wurde der Probebetrieb für den Digitalfunk aufgenommen. In diesem Zusammenhang änderten sich die Funkrufnamen für Fahrzeuge und Führungskräfte. Der Förderverein richtete zum ersten Mal einen eigenen Kuppelcontest im Feuerwehrhaus Brinkum aus. Auf dem Betriebshof der BSAG in Bremen wurden die Führungskräfte der betroffenen Ortsfeuerwehren in Hilfeleistungseinsätzen im Zusammenhang mit Straßenbahnen geschult.  

2012 

Das TroLF musste wegen starken Rostbefalls vorzeitig ausgemustert werden. Aus diesem Grund begann neben der Ausschreibung für eine neue Drehleiter auch die Ausschreibung für einen Mannschaftstransportwagen (MTW). Durch Beschluss der Kreisfeuerwehrführung werden die Bereitschaftsführer mit einem Führungsfahrzeug ausgestattet, wodurch ein Suzuki-Jeep in für die Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 in Brinkum stationiert wurde.  

Die persönliche Schutzausrüstung änderte sich. Neben dem Wechsel von oranger zu schwarzer Einsatzbekleidung beschaffte man neue Helme. Mit Hilfe eines Feuerwehrverwaltungsprogramms werden Personaldaten sowie die persönliche Schutzausrüstung digital verwaltet. Auch die Erfassung der Einsatzberichte wurde damit abgewickelt. Aufgrund des neuen Brandschutzgesetzes in Niedersachsen wurde das Höchstalter für aktive Feuerwehrleute von 62 Jahre auf 63 Jahre angehoben. Das Highlight des Jahres war die Ausrichtung des Kreiszeltlagers der Jugendfeuerwehren des Landkreises Diepholz aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der ehemaligen Jugendfeuerwehr Brinkum. Dieses fand rund um das Feuerwehrhaus Brinkum statt. Hierzu gibt es an anderer Stelle einen gesonderten Bericht. 

2013 

Aufgrund geänderter örtlicher Belange wurde das in die Jahre gekommene und stark rostende TroLF 250 durch einen Mannschaftstransportwagen (MTW) ersetzt. Das Fahrzeug Mercedes-Benz Sprinter wurde von der im Ort ansässigen Firma Eggers Fahrzeugbau nach den Bedürfnissen der OF Brinkum ausgebaut. Neben den Aufgaben vor Ort wird es zusätzlich Bestandteil des Fachzuges Gefahrstoff der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 (KFB 1) des Landkreises Diepholz. 

Das seit 2012 in Brinkum stationierte Führungsfahrzeug der KFB1 wird durch einen Kommandowagen (Kdow) VW Amarok ersetzt und ergänzt seither den Fuhrpark der Ortsfeuerwehr Brinkum.  

Mit 128 Einsätzen wurde die Ortsfeuerwehr in diesem Jahr extrem gefordert. Besonders zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang eine Gasexplosion aufgrund einer manipulierten Gasleitung. Eine große Anzahl von schweren Verkehrsunfällen mit mehreren Toten forderte die Kameradinnen und Kameraden auch mental. Sogar ein kurioser Einsatz war dabei: Die Meldung der Leitstelle war durchaus dramatisch. Gebäudebrand Kirche Brinkum. Vor Ort wurde eine komplette Verqualmung des Kirchenschiffes festgestellt. Erst nach langer Suche, auch unter Zuhilfenahme von zwei Wärmebildkameras, konnte die Ursache gefunden werden. Eine Dohle hatte mit ihrem Nest den Schornstein verstopft. 

2014 

Anfang 2014 wurde Ortsbrandmeister Cord Tinnemeyer nach 12-jähriger Dienstzeit durch seinen bisherigen Stellvertreter Thomas Erdt abgelöst. Zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister wurde Rolf Wiechmann gewählt.  

Im Spätsommer 2014 fand die Übergabe der neue Gelenk-Drehleiter DLA(K) 23/12 M32L-AS der Firma Magirus Brandschutztechnik statt. Sie ersetzte die mittlerweile 26 Jahre alte Drehleiter DLK 23/12 der Firma Metz. Neben einem fernbedienbaren Wasserwerfer sorgt unter anderem der 4-Personen Rettungskorb mit einer bis zu 270 kg belastbaren Krankentragenaufnahme für eine effektive Brandbekämpfung und sichere Menschenrettung. Große Aufregung herrschte nach der Fahrzeugabnahme der DLK an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) durch die Feststellung eines Schadens am Fahrzeugrahmen, der bei Garantiearbeiten verursacht wurde. Nach einer Reihe von Gutachten wurde die Firma Eggers mit der Beseitigung des Schadens beauftragt. 

Auf Beschluss des Ortskommandos wird zukünftig auf die Sirenenalarmierung verzichtet. Sie bleibt jedoch als Ausfallsicherung bestehen. Eine Besonderheit dieses Jahres ist die Häufung von Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlage. Der Neubau eines Pflegeheims an der Weyher Straße machte die Schulung von 90 Feuerwehrleuten aus mehreren Ortsfeuerwehren erforderlich. 

2015 

Einer der größten Brände der letzten Jahrzehnte im Landkreis Diepholz entwickelte sich in der Nacht zu Pfingstmontag im Gewerbegebiet Brinkum-Mitte. Auf dem Gelände eines Recyclingbetriebes hatte sich durch Selbstentzündung in kürzester Zeit ein Großbrand entwickelt der 4.000 Tonnen Müll und zwei Hallen vernichtete. Zeitweise mehr als 250 Feuerwehrkräfte aus dem ganzen Landkreis sowie von Flughafenfeuerwehr und Berufsfeuerwehr Bremen waren mehr als vier Tagen jeweils 24 Stunden im Einsatz. In einem gesonderten Kapitel wird der Einsatzverlauf genauer beschrieben.  

Obwohl eigentlich bereits für die Fußballweltmeisterschaft 2006 geplant, geht der Digitalfunk in 2015 endlich in den Echtbetrieb. Zu einer Extremsituation führt auch bei den Feuerwehren die Flüchtlingswelle aus Nordafrika. Um die Unterbringung der dem Land Niedersachsen zugewiesenen Flüchtlingen umgehend vornehmen zu können, werden die Räumlichkeiten der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz an den Standorten Celle und Loy für die Dauer von 3 Wochen zu Flüchtlingsheimen umzufunktionieren.  

2016 

Nach der Einführung des Digitalfunks stand die Vorbereitung für die digitale Alarmierung an. Sämtliche Alarm- und Ausrückeordnungen mussten überarbeitet und neu abgestimmt werden. Zukünftig sollen über 30 Einsatzstichwörter für unsere Ortsfeuerwehr im Einsatzleitrechner der FEL hinterlegt sein. Im Zusammenhang mit dem Großbrand eines Klinikums in Delmenhorst wurde über die Kreisfeuerwehr angefragt, ob die Ortsfeuerwehr Brinkum an der Hauptwache der Berufsfeuerwehr Delmenhorst für das Stadtgebiet den Brandschutz sicherstellen könnte. Diese Aufgabe wurde für insgesamt 16 Stunden übernommen.  

2017 

Wieder stand eine Fahrzeugbeschaffung an. Als Ersatzbeschaffung für das TLF 16/25 begann die Planung für ein LF 20. Unter dem Thema Ausbildung wurde Besonders angeboten. Highlight war ein Ausbildungstag an der NABK in Loy. Von 30 Kameraden wurden mehrere Übungslagen durchgespielt. Das Thema „Absturzsicherung“ nahm wieder Fahrt auf. Nachdem seit mehreren Jahren keine Lehrgänge auf Landesebene angeboten wurden, fand wieder eine Ausbildung auf Gemeindeebene statt. Die Ausbildung „Motorsägearbeiten“ wurde durch die Niedersächsischen Landesforsten begonnen.  

In Zusammenarbeit mit unserem Fachdienst, den betroffenen Feuerwehren, sowie Polizei, Rettungsdienst und der FEL erarbeitete man in enger Abstimmung ein Einsatzkonzept für die Großbaustelle auf der BAB A1. Das Konzept bewährte sich bei vielen Einsätzen auch in Verbindung mit verletzten Personen. Zu den 152 Einsätzen in diesem Jahr gehörten auch zwei Stürme mit den Namen „Sebastian“ und „Xavier“, die allein für 42 Einsätze sorgten. 

2018 

Die Einsatzzahlen stiegen nochmals an. Insgesamt 163 Alarmierungen waren ein neuer Höchstwert in der Geschichte der Ortsfeuerwehr Brinkum. Das Einsatzgeschehen entwickelt sich immer mehr zu technischen Hilfeleistungen, mittlerweile häufig auch in Verbindung mit Rettungsdiensteinsätzen. Die Baustelle auf der A1 forderte 41 Einsätze.  

Nicht wegen des Brandes, sondern vielmehr wegen einer damit verbundenen Hilfsaktion blieb ein Brand in einem Verbrauchermarkt in Gr. Mackenstedt in Erinnerung. Die Besatzung unseres TLF hatte kurzerhand einer Frau die Haare gewaschen und damit ein Färbemittel wieder entfernt. Da diese Aktion von einem Fernsehteam vermarket wurde, konnten sogar Zuschauer in Österreich unsere Hilfsbereitschaft im Fernsehen bestaunen. 

Ein ganz anderes Thema wurde aktuell. Durch die immer weiter steigenden Miet- und Baulandpreise wird es insbesondere für jüngere Kameraden schwierig, Wohnraum in Brinkum zu finden. 

Leider waren erneut Probleme bei einer Fahrzeugbeschaffung zu beklagen. Das bei Mercedes bestellte Fahrgestell für das LF 20 konnte zum vereinbarten Termin nicht in der richtigen Konfiguration ausgeliefert werden.  

2019 

Das Thema Einsatzstellenhygiene gewann durch landesweite Betrachtungen an Bedeutung. Für die Ortsfeuerwehrwehren der Gemeinde Stuhr gab es im ersten Schritt mehrere Sätze Wechselbekleidung sowie umfangreiche Reinigungsmaterialien, um direkt an der Einsatzstelle die Bekleidung zu wechseln. Im Sommer wurden bei den turnusmäßigen Wahlen Thomas Erdt als Ortsbrandmeister sowie Rolf Wiechmann als stellvertretender Ortsbrandmeister in ihren Ämtern bestätigt. Highlight war die offizielle Übergabe des neuen LF20 im August. Als Fahrgestell wurde ein Mercedes Atego 1630 gewählt. Der Aufbau stammt von der Firma Rosenbauer und ist u.a. mit einem 3.000-Liter-Wassertank sowie einer Druckzumischanlage für Schaummittel ausgestattet. 

Das Einsatzgeschehen war mit 148 Einsätze erneut recht hoch. In Erinnerung wird ein Auffahrunfall mit mehreren Kleinbussen auf der A1 bleiben. Betroffen war eine südkoreanische Reisegruppe mit 32 Personen, die bis zu ihrer Abholung mit einem anderen Bus im Feuerwehrhaus versorgt und betreut wurden. Durch die Gemeindeverwaltung wurde ein Gutachter mit der Erstellung eines Feuerwehrwehrbedarfsplanes beauftragt. Insbesondere soll überprüft werden, ob die vorgegebenen Schutzziele erreicht und die Feuerwehren angemessen mit Personal, Schutzausstattung, Fahrzeugen und sonstigen feuerwehrtechnischen Geräten und Einrichtungen ausgestattet sind.  

2020 

Im Jahr 2020 wird nach umfangreichen Vorbereitungen und Vorarbeiten die digitale Alarmierung starten. Auch werden die Ergebnisse des Feuerwehrbedarfsplans der Freiwilligen Feuerwehr Stuhr mit Spannung erwartet. Aber für die Ortsfeuerwehr wird dieses Jahr insbesondere das 125. Jubiläum im Vordergrund stehen unter dem Motto:  

112 Prozent im Einsatz für Brinkum und umzu… seit 125 Jahren 

 

Feuerwehrhaus Brunnenweg

Im Mai 2003 war Planungsbeginn für das neue Feuerwehrhaus der Ortsfeuerwehr Brinkum. Das alte Feuerwehrhaus in der Herrmannstraße war zu klein geworden war und entsprach nicht mehr den gültigen Standards. Der Beschluss der Gemeinde Stuhr zum Neubau erging im März 2006. Schon im August des gleichen Jahres kam es zum ersten Spatenstich am Brunnenweg. Im Februar 2007 wurde das Richtfest gefeiert. Im Dezember 2007 zog die Ortsfeuerwehr Brinkum in ihr neues Feuerwehrhaus um. Der Neubau erstreckt sich über 1000 m², ist ausgestattet mit 6 Fahrzeugboxen, einem schwarz/weiß-Bereich, einer 90 m lange Rasenübungsbahn für die Jugendfeuerwehr sowie einem Gemeindelager für Gerätschaften und Mittel (z. B. Ölbindemittel), die bis dahin in Alt-Stuhr gelagert wurden. 

Kreisjugendfeuerwehrzeltlager 2012

Vom 21. bis 29. Juli 2012 fand rund um das Feuerwehrhaus Brinkum das Kreiszeltlager der Jugendfeuerwehren des Landkreises Diepholz statt. In der dreijährigen Vorbereitungszeit war bereits viel Arbeit geleistet und viele Helferinnen und Helfer gewonnen worden. Als die Aufbauarbeiten eine Woche vor Beginn des Zeltlagers begannen, war das Wetter so schlecht, dass eine Unterbrechung eingelegt werden musste. Trotzdem waren pünktlich zur Eröffnung alle Aufgaben erledigt wie z. B. Verlegen von Wasserleitungen, Aufhängen von Lichterketten, Aufbauen von sanitären Anlagen, Aufbau von Festzelt, Dorfplatz- und Workshop, Einrichten der Cafeteria und des Bauhofes, Einteilen der Zeltplätze für die Jugendfeuerwehren, Anlegen von Lagerstraßen und Parkplätzen sowie Sport- und Wettbewerbsplätzen und unzählige weitere große und kleine Arbeiten. Die Kreis-Jugendfeuerleitung als Lagerleitung sowie die unterstützenden Einheiten wie z. B. Feuerwehrküche, Sanitätsdienst, Technische Einsatzleitung (TEL) reisten bereits am Freitag bei strahlendem Sonnenschein an. Zusätzlich bauten die meisten Jugendfeuerwehren ihre Zelte auf dem ausgewiesenen Zeltplatz auf. Kreis-Jugendfeuerwehrwart Lars Genthe eröffnete das Kreiszeltlager pünktlich am 21. Juli um 17:00 Uhr und begrüßte dabei über 2000 Teilnehmern und Helfer sowie viele Gäste und unzählige Interessierte aus der Gemeinde Stuhr und umzu. Die Wettbewerbe starteten am gleichen Tag und setzten sich täglich fort. An den Abenden standen die Jugendfeuerwehrleute selber auf der Bühne und präsentierten unterhaltsame Programme. Neun aufregende Tage wurden mit einer stimmungsvollen Abschlussfeier und Siegerehrung beendet. Allen Helferinnen und Helfern wurde mit einer Riesenfete in und um die Gutsscheune Varel gedankt. 

 

Einsatzbericht Großbrand B&W

 

Der Recyclinghof B & W ist angesiedelt am Rodendamm in Brinkum und bietet folgende Dienstleistungen: 

  • Intelligente Entsorgungslösungen im Raum Bremen und Niedersachsen 
  • Entsorgung, Recycling, Containerdienst und vielfältige Dienstleistungen: 
  • Holz, Papier, Gewerbeabfälle, 
  • Schrotte, Metalle, 
  • mineralische Abfälle und Kunststoffe 
  • Transport und Recycling aller Abfälle 

 

Sonntag, 24.05.2015 

Die OF Brinkum wurde um 23:53 Uhr mit dem Einsatzstichwort „Feuer Recyclinghof“ zum Gelände der Firma Baench & Wippersteg alarmiert. Bereits auf der Anfahrt wurde die Alarmstufe auf B3 sowie Sonderalarm „zwei Drehleitern, Schlauchwagen, TEL Nord und zwei Gemeindebrandmeister“ erhöht, da starker Feuerschein sichtbar war. 

Montag, 25.05.2015 

Zunächst kamen die Drehleiter Syke, die Hubarbeitsbühne Leeste, eine DLK der Berufsfeuerwehr Bremen sowie Flugfeldlöschfahrzeug vom Airport Bremen zum Einsatz. Insgesamt hat das Einsatzobjekt die Ausmaße von ca. 200 x 100 Metern und besteht aus mehreren Hallen, in denen Sortieranlagen stehen und Wertstoffe lagern. Angrenzend gibt es mehrere Freiflächen, auf denen sortierte Holzabfälle lagern. Die zur Freilagerfläche 1 hin offene Halle 1 mit den Außenabmessungen von ca. 40 x 35 Meter stand in Vollbrand. Dort lagerten ca. 1.500 Tonnen Kunststoffabfälle. Im Bereich Betsbruchdamm wurden die DLK und das LF10 Brinkum als Riegelstellung zum Wohnhaus hinter der Halle eingesetzt. Die Brandbekämpfung nahmen die OF Leeste, die BF Bremen sowie das Flugfeldlöschfahrzeug vor. Zu diesem Zeitpunkt hatte bereits eine massive Brandausbreitung auf die Freilagerfläche 1 übergegriffen, wo etwa ca. 2.500 Tonnen Holzabfälle und Holzhackschnitzel aufgehäuft waren.  

Die Brandbekämpfung an dieser Stelle übernahm das TLF Brinkum und die OF Stuhr. Es gelang, mehrere Bagger und Radlader aus dem Gefahrenbereich zu entfernen. Im weiteren Verlauf unterstützten zusätzlich die OF Fahrenhorst und die DLK Syke. Die umfangreiche Wasserversorgung stellten zunächst die OF Melchiorshausen, Erichshof, Gr. Mackenstedt und Heiligenrode sicher. Das Betriebsgelände der Firma Schöller wurde als Standort für die Einsatzleitung und für die Versorgung der Einsatzkräfte festgelegt. Der Einsatz wurde ab 0:40 Uhr aus dem ELW Fahrenhorst geleitet. Die TEL-Nord übernahm ab 1.48 Uhr.  

Zum Eigenschutz der eingesetzten Kräfte wurden der hauptamtliche Rettungsdienst, abgelöst von der DRK-Bereitschaft Brinkum, sowie der leitende Notarzt alarmiert. Für die Pressearbeit wurde ein eigener Einsatzabschnitt festgelegt. Die Brandbekämpfung direkt in der Halle 2 mit mehreren Sortieranlagen übernahmen die OF Seckenhausen sowie Teile der OF Melchiorshausen und Leeste. Um 1.14 Uhr stürzte die Halle 1 ein. Die Brandausbreitung auf das Bürogebäude sowie eine große Lagerfläche mit Holzhackschnitzel konnte verhindert werden. Der GW-G Syke bekam die Aufgabe, das Eindringen von Löschwasser zu verhindern, unterstützt vom Abwasserverband Stuhr-Weyhe sowie einer Fremdfirma. Nach 3.00 Uhr wurde eine großräumige Absperrung der umliegenden Straßen sowie eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf BAB 1 auf 60 km/h angeordnet. Zum Auffangen des Löschwassers schloss man die Hofeinfahrt am Rodendamm um 4:40 Uhr mit Sandsäcken. Eine Witterungsänderung ab 5:23 Uhr drückte den Rauch massiv in einen Einsatzabschnitt und in Richtung Tierheim. Daher nahmen die alarmierten Messstaffeln des Landkreises Messung im Bürogebäude B&W, beim Tierheim sowie bei weiteren im Rauchbereich liegenden Firmen vor.  

Um 5:40 Uhr waren bereits ungefähr 250 Einsatzkräfte vor Ort. Ab etwa 6.00 Uhr begann in Abstimmung mit dem Abwasserverband ein massiver Schaumeinsatz mit dem Ziel, das Feuer und die starke Rauchentwicklung weiter einzudämmen, was nach einiger Zeit Wirkung zeigte. Die Polizei forderte die Bevölkerung zum Schließen von Fenstern und Türen auf. Die Messgruppe Nord der OF Sudweyhe und Barrien wiederholten die Luftmessungen ständig. Im Laufe des Vormittags war der Brand bereits merkbar eingedämmt. Ab 7.30 Uhr fand ein Personalwechsel statt. Die Kräfte der KFB 2 übernahmen die Aufgaben in den Einsatzanschnitten. Die Besatzungen der Sonderfahrzeuge wurden durch Mitglieder der jeweils eigenen Feuerwehr abgelöst. Die Anzahl der Einsatzkräfte konnte auf ca. 150 reduziert werden. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, begannen Mitarbeitern der Firma ab 8.00 Uhr mit Hilfe von Baggern, Radladern und LKWs die Umlagerung der Holzhackschnitzelhaufen und des abgelöschten Materials. Eine Evakuierung des Tierheimes durch eigene Mitarbeiter begann gegen 8:30 Uhr. Für eine bessere Abschätzung der Rauchausbreitung sowie der Wirkung des Schaumeinsatzes überflog der Polizeihubschrauber Phönix die Einsatzstelle um etwa 9:30 Uhr. Gegen 12.00 Uhr musste an der Rückseite der Halle 1 gelagerter Müll abgelöscht werden. Ab diesem Zeitpunkt war das Feuer soweit unter Kontrolle, dass mit einer weiteren Ausbreitung nicht zu rechnen war. Für die Folgetage erarbeitete man einen Schichtplan für die regelmäßige Auswechslung der eingesetzten Kräfte.  

 

Dienstag, 26.05.2015 

Um etwa 00:30 Uhr forderten Probleme mit dem Löschwasser weitere Maßnahmen. Probeentnahmen wurden vorgenommen. Das Löschwasser wurde nach Abstimmung mit dem Abwasserverband sowie Hansewasser über das Abwassersystem abgeführt. Zusätzlich musste ab 3:20 Uhr der Bau eines Deiches zum Nachbargrundstück angeordnet werden. Parallel wurde Teile der OF Stuhr mit dem Abpumpen des Wassers aus einer Halle beauftragt. Um 7:14 Uhr waren diese Maßnahmen abgeschlossen.  

 

Mit dem Rückbau mehrerer Schaumwasserwerfer sowie der Herauslösung der BF Bremen um 6:12 Uhr wird der massive Schaumeinsatz deutlich reduziert. Das Ablöschen erfolgt danach über die DLK Brinkum sowie den beiden HAB Leeste und Bassum. Dabei wurde das vorhandene Löschwasser recycelt und teilweise wieder über die genannten Fahrzeuge abgegeben. Um 9.00 Uhr sind noch etwa 80 Einsatzkräfte vor Ort. Ab 15:00 Uhr begann die Kripo Diepholz die Brandermittlung. Mit einem Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde wurde noch umsetzbare weitere Wasserschutzmaßnahmen besprochen. Gegen 17 Uhr war fast keine Rauchentwicklung mehr vorhanden, weshalb für die Nachbarschaft keine Gefahr mehr bestand. Ein umgelagerter Holzhackschnitzelhaufen zeigte im Verlauf des Tages mehrfach leichte Rauchbildung. Deshalb startete eine permanente Temperaturüberwachung mit Wärmebildkamera und Heumesssonde. Weiteren Maßnahmen waren im Verlauf des Einsatzes nicht notwendig. Um 18.08 Uhr teilte Hansewasser erste Ergebnisse bzgl. der Wasserproben und die Notwendigkeit weiterer Analysen mit. Die Vermengung mit dem Abwasser wurde jedoch als unbedenklich erklärt. Die Stärke der Einsatzkräfte wurde im Laufe des Abends auf 50 Personen reduziert. 

 

Mittwoch, 27.05.2015 

Nach dem Vorliegen unbedenklicher Messwerte wurde das Bürogebäude der geschädigten Firma, das evakuierte Tierheim sowie die Nachbarfirma Gerdes um 9.41Uhr freigegeben. In Absprache mit dem Bauamt der Gemeinde Stuhr wurde um 12:18 Uhr angeordnet, dass die an Halle 1 vorhandene Seitenverkleidung entfernt werden muss. Für die Halle 2 wurde eine Nutzungsuntersagung erteilt. Die Brandermittler von Polizei und Versicherung gaben gegen 12:30 Uhr den bisher beschlagnahmten Teil der Halle 1 frei. Die Einsatzkräfte wurden weiter reduziert. Löschmaßnahmen nahmen noch die DLK Brinkum sowie HAB Leeste bei der Umlagerung des Brandgutes vor. Weitere Löscharbeiten waren nur noch in unregelmäßigen Abständen erforderlich. 

 

Donnerstag, 28.05.2015 

Um 5:31 Uhr wurde auch die HAB Leeste aus dem Einsatz herausgelöst. Durch Abbrucharbeiten an Halle 1 kam es gegen 9.00 Uhr zu einem Löschwasseraustritt, der umgehende Absperrmaßnahmen erforderte. Der Abwasserverband setzte für die Aufnahme einen Saugwagen ein. Im Beisein eines Statikers wurde auch das Vordach der Halle 2 eingerissen. Um 11.20 Uhr wurde ein Unternehmen mit der Straßenreinigung beauftragt. Die Löscharbeiten wurden um 12.00 Uhr eingestellt, aber das Brandgut weiter beobachtet. Eine abschließende Begehung mit der Unteren Wasserbehörde um 17.25 Uhr hatte zur Folge, dass die auf dem Graben vorhanden Sperren verbleiben, aber weitere Maßnahmen nicht angeordnet wurden. Mit einer abschließenden Lagebesprechung wurde das Betriebsgelände im Beisein der Polizei an den Betreiber übergeben. Der Einsatz wurde um 18.:20 Uhr beendet. In den Folgetagen waren mehrere Einsätze für Nachlöscharbeiten notwendig.  

Einsatzzahlen und Funktionsträger

 

 

 

Orts- oder Gemeindebrandmeister Brinkum 
Name Titel Zeitraum 
Heinrich Gefken Hauptmann 1895-1911 
Johannes Peters Hauptmann 1911-1923 
Heinrich Bruns Hauptmann 1923-1933 
Hermann Kloke Hauptmann 1933-1934 
Hans Helmers Wehrführer 1934-1935 
Hermann Siemer Wehrführer 1935-1946 
Heinrich Mohrschlacht Hauptmann 1946-1949 
Hinrich Hamel Gemeindebrandmeister 1949-1953 
Georg Huckemeier Gemeindebrandmeister 1953-1959 
Dietrich Busch Gemeindebrandmeister 1959-1970 
Herbert Gätjen Gemeindebrandmeister 1970-1974 
Herbert Gätjen Ortsbrandmeister 1974-1982 
Helmut Schmiedeken Ortsbrandmeister 1982-1994 
Volker Zymara Ortsbrandmeister 1994-2001 
Cord Tinnemeyer Ortsbrandmeister 2002-2013 
Thomas Erdt Ortsbrandmeister 2014- 
   
Stellv. Orts- oder Gemeindebrandmeister Brinkum 
Name Titel Zeitraum 
Johann Martin Stellv. Gemeindebrandmeister ?-1965 
Heinz Cohrs Stellv. Gemeindebrandmeister 1965-1970 
Herbert Gätjen Stellv. Gemeindebrandmeister 1970 
Martin Tiedemann Stellv. Gemeindebrandmeister 1970-1974 
Martin Tiedemann Stellv. Ortsbrandmeister 1974-1991 
Volker Zymara Stellv. Ortsbrandmeister 1991-1994 
Thomas Erdt Stellv. Ortsbrandmeister 1994-1999 
Cord Tinnemeyer Stellv. Ortsbrandmeister 1999-2001 
Jens Bösselmann Stellv. Ortsbrandmeister 2002-2007 
Thomas Erdt Stellv. Ortsbrandmeister 2008-2013 
Rolf Wiechmann Stellv. Ortsbrandmeister 2014- 

„Institutionen“ der Ortsfeuerwehr Brinkum

Die Führung der Ortsfeuerwehr 

Eine Ortsfeuerwehr wird von einem Ortsbrandmeister und dem Ortskommando geführt. Das Ortskommando der Ortsfeuerwehr Brinkum besteht aus  

  • dem Ortsbrandmeister und dem stellvertretender Ortsbrandmeister, 
  • 5 Gruppenführern, 
  • dem Jugendfeuerwehrwart, 
  • dem Gerätewart, 
  • dem Schrift- und Kassenführer, 
  • dem Sicherheitsbeauftragtem, 
  • dem Vertrauensmann der Kameraden, 

Das Ortskommando entscheidet über den Dienst- und Einsatzbetrieb der Ortsfeuerwehr. Anstehende Beförderungen und Ehrungen werden beschlossen. Es wird über Beschaffungen und Reparaturen beraten usw. Um alle Aufgaben einer Ortsfeuerwehr bewältigen zu können und gleichzeitig jeder Kameradin und jedem Kameraden gerecht zu werden, wird das Ortskommando durch viele „Unterabteilungen“ unterstützt. Nachfolgend werden deren Aufgaben beschrieben: 

 

Die „Gefahrgut-Gruppe“
ABC-Zug Nord der Kreisfeuerwehr Diepholz

Der ABC-Zug Nord ist eine taktische Einheit der Kreisfeuerwehr Diepholz. Seine primäre Aufgabe besteht in der technischen Hilfeleistung nach Gefahrgutunfällen. Im Ernstfall werden nur besonders geschulte Mitglieder der Ortsfeuerwehr alarmiert. Die OF Brinkum stellt mit ihrem Mannschaftstransportwagen fachspezifisches Personal in einer Stärke von 1:7. Folgende Aufgaben sind zu bewältigen: Festlegen des Gefahrenbereichs, Absperren, Eindämmen, Aufnehmen, Umfüllen, Dekontamination, Niederschlagen von Gefahrstoffen und Neutralisieren. 

 

Die Brandschutzerziehung (BSE) 

die Brandschutzerziehung gibt es in Brinkum seit den 90er Jahren. Jedes Jahr werden alle dritten Klassen in den Grundschulen für jeweils eine Doppelstunde aufgesucht und unterrichtet. Es wird über die Gefahren eines Brandes aufgeklärt und versucht, das richtige Verhalten im Brandfall zu vermitteln. Ferner wird über die Aufgaben der Feuerwehr berichtet, wie man einen Notruf absetzt und wie die Feuerwehren organisiert sind. In Versuchen wird das Brandverhalten verschiedenen Stoffe demonstriert und verschiedenen Löschverfahren gezeigt. Zusätzlich wird demonstriert, dass selbst beim Löschen von z.B. brennbaren Flüssigkeiten zu Gefahren auftreten können. Einige Zeit später erfolgt der Gegenbesuch der Schülerinnen und Schüler im Feuerwehrhaus. Dort wird der Weg vom Alarm bis im Ausrücken aufgezeigt, das Feuerwehrhaus besichtigt und die Fahrzeuge vorgestellt. Zur Auflockerung darf Wasser mit einem Strahlrohr abgegeben und mit der Drehleiter gefahren sowie der Vorführung von diversen Geräte und Beladungen beigewohnt werden. Zum Abschluss erfolgt die Präsentation, wie sich ein Feuerwehrmitglied komplett für einen Atemschutzgeräteträger-Einsatz ausrüstet. In der Regel bestehen die Jahrgänge aus vier Klassen mit 80 bis 100 Schülern.  

Aus der KGS Brinkum kommen darüber hinaus jährlich ca. 50 Schüler vom „Franzosenaustausch“ in das Feuerwehrhaus, um sich über die Organisationen für öffentliche Sicherheit und Ordnung in Deutschland zu informieren. Hierfür wird eine Auswahl an Einsatzfahrzeugen von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst gezeigt und deren Besatzungen stellen sich den Fragen der Schüler. Den Abschluss bildet die Vorführung einer Einsatzübung mit allen beteiligten Organisationen.  

Einmal im Jahr wird eine Kindertagesstätte besucht, wo den Kindern aller Gruppen über die Feuerwehr berichtet und die persönliche Schutzkleidung samt Atemschutzgerät gezeigt wird, um ihnen die Angst davor zu nehmen. Auf Anfrage können KiGa-Gruppen zu Besuch ins Feuerwehrhaus kommen, wo das Gebäude und die Fahrzeuge gezeigt werden und Wasserspiele angeboten werden. Gelegentlich kommt es auf Nachfrage zu persönlichen und direkten Begegnungen, wie z.B. mit der kleinen Anna, die durch einen häuslichen Brandeinsatz große Angst vor der Feuerwehr hatte.  

 

Die Planungsgruppe  

Die Planungsgruppe besteht 2020 aus fünf Kameradinnen und Kameraden und ist zuständig für die Planung und Organisation sämtlicher Veranstaltungen unter den Überschriften „Kameradschaftspflege“ und „Öffentlichkeitsarbeit“. Dazu gehören z. B., der Kuppelcontest, bestehend aus dem sekundenschnelles Zusammenkuppeln einer Saugleitung als Wettkampf unter verschiedenen Ortswehren, bei dem der Spaß an erster Stelle steht.  Das Osterfeuer, Grillabende und Kameradschaftspartys wie die Oktoberfeste, Weihnachtsfeier sowie Tagesausflüge oder Zwei-Tagesfahrten in nicht regelmäßigen Abständen, zuletzt nach Papenburg, Köln, Düsseldorf, Hameln und Quedlinburg.  

Für alle Veranstaltungen ist die Planungsgruppe natürlich auf die Hilfen der Kameradinnen und Kameraden angewiesen. Für das Ende des vermutlich anstrengenden Jubiläumsjahres 2020 ist für alle Feuerwehrmitglieder ein tolles Feuerwehrfest in Vorbereitung. 

 

Der Kameradschaftsbund 

Bevor eine Altersregelung für Feuerwehrleute eingeführt wurde, gab es nur die Unterteilung in aktive und passive Mitglieder. Das änderte sich 1988 mit der „62iger-Regelung“. Aktive Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner werden in den Feuerwehrruhestand entlassen und nehmen nicht mehr am Einsatzdienst teil, wenn das 62. Lebensjahr vollendet wurde. Sie haben heute die Möglichkeit, sich dem „Kameradschaftsbund ehemals aktiver Kameradinnen und Kameraden“ anzuschließen. Während der Gemeinde-Kommandositzung am 04.Mai 1988 wurde Carl Buschmann aus Brinkum zum Gemeinde-Kameradschaftsältesten der Freiwilligen Feuerwehr Stuhr gewählt. Heute hat Werner Heinken aus Stuhr dieses Amt inne. Alle Alterskameradinnen und -kameraden werden abwechselnd die Feuerwehrhäuser der Gemeinde Stuhr eingeladen. Diese Zusammenkünfte finden etwa vierteljährig an einem Sonntagvormittag statt. Es werden Erlebnisse und Geschichten aus den aktiven Feuerwehrjahren erzählt, sowie auch regelmäßig über das aktuelle Feuerwehrgeschehen berichtet. Weitere regelmäßige Veranstaltungen der Alterskameradschaft sind Kohlfahrten im Februar, Grillpartys und Besichtigungsfahrten im Sommer, ein Besuch des Freimarkts in Bremen sowie ein Kaffeenachmittag im Feuerwehrhaus in Stuhr. Zu allen Veranstaltungen sind selbstverständlich auch die Ehepartner sowie die Witwen bereits verstorbener Kameraden eingeladen. Im Frühjahr 2006 äußerten die Brinkumer Alterskameraden der Wunsch nach einem internen Treffen in Brinkum. Aus der Einladung des damaligen Ortsbrandmeisters Cord Tinnemeyer zu einem Treffen am 17.Mai 2006 entwickelte sich der zwanglose Brinkumer „Klönschnack“ der Alterskameraden ohne Tagesordnung, Vorsitz und Kasse, der bis heute alle sechs Wochen dienstags von 16.00 bis 18.00 Uhr stattfindet.  

 

Aufgaben der Gerätewarte 

Die Gerätewarte der Ortsfeuerwehr sind für Pflege und Instandhaltung von Feuerwehrhaus, Fahrzeugen und Gerät zuständig. Die Aufgabenverteilung obliegt dem Ortsbrandmeister oder dessen Stellvertreter, wird aber auch direkt unter den drei Amtsinhabern abgesprochen. Folgende Aufgaben sind zu erledigen: 

Wartung, Pflege und Instandsetzung von Feuerwehrfahrzeugen und Geräten nach den einschlägigen Vorschriften unter Beachtung der Hinweise der Hersteller 

Wartung, Pflege und Instandsetzung der technischen Einrichtungen im Feuerwehrgerätehaus, soweit es mit eigenen Kräften möglich ist 

ordnungsgemäße Lagerung, Ausgabe und Anforderung von Verbrauchsmaterial, Werkzeugen, Ausbildungsmaterial, Geräten 

regelmäßige Überprüfung des Feuerwehrgerätes auf Einsatz- und Betriebsbereitschaft nach den gesetzlichen und Verwaltungsvorschriften, technischen Normen sowie Unfallverhütungsvorschriften 

Durchführung von Sicherheitsprüfungen für Rettungsgeräte nach den Unfallverhütungsvorschriften unter Beachtung der Herstellerhinweise 

Schlauchpflege einschließlich kleiner Reparaturen 

Reinigung von Fahrzeugen und Geräten 

Herrichtung der Fahrzeuge nach Einsätzen durch Prüfung auf Vollständigkeit, Mängel und Defekte 

regelmäßige Überprüfung der Fahrzeuge auf Verkehrssicherheit.  

Führung der erforderlichen Listen, Bücher und Karteien wie Prüfbücher für Leitern und Leinen 

Kontrolle der Warneinrichtungen an den Fahrzeugen und der Nachrichtenmittel

 

Die Jugendfeuerwehr Brinkum/Stuhr 

Die Jugendfeuerwehr Brinkum/Stuhr wurde am 17.10.1962 als Jugendfeuerwehr Brinkum im damaligen Kreis Grafschaft Hoya gegründet. Nach der Gemeindegebietsreform wurde sie für Jugendliche aller Stuhrer Ortsteile zugänglich gemacht und in Gemeindejugendfeuerwehr Stuhr umbenannt. Ende der 1990er Jahre war der Zulauf in die Jugendfeuerwehr derart groß, dass man sich für die Aufteilung in drei Jugendfeuerwehren entschied. Am 1. April 2000 entstanden daher die Jugendfeuerwehren Groß Mackenstedt/Heiligenrode, Fahrenhorst/Seckenhausen und Brinkum/Stuhr. In den ersten Folgejahren lag der Mitgliederstand der Jugendfeuerwehr Brinkum/Stuhr zwischen 20 und 30 Jugendlichen, was sich aber relativ schnell auf bis zu 40 Jugendfeuerwehrleute steigerte und im Jahr 2020 erstmals auf über 60 junge Menschen gipfelte. Auch die Anzahl weiblicher Mitglieder ist stetig steigend und liegt in 2020 bei einem Anteil von über 25%.  

Die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Brinkum/Stuhr werden jeden Mittwoch in den Bereichen Feuerwehrtechnik, Hilfeleistung und Sport fachlich kompetent und mit viel Freude von den Betreuern ausgebildet. Es werden regelmäßig Veranstaltungen besucht, die Leistungsfähigkeit, Befähigung und Zusammenhalt innerhalb der Jugendfeuerwehr zeigen und fördern. Dazu zählen Wettbewerbe, das Kreis-Jugendfeuerwehrzeltlager, ein Wochenendaufenthalt in einem Jugendlandheim, gemeinsame Wochenendveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit. So konnte die JF Brinkum/Stuhr in den vergangenen Jahren 6mal in Folge den Nordkreispokal gewinnen, der unter den Feuerwehren aus den Gemeinden Stuhr, Weyhe sowie der Feuerwehr Bremen-Arsten jährlich ausgetragen wird. 

Seit 2018 wird auf Initiative des Brinkumer Betreuerstabes in jedem Frühjahr die sogenannte „Schnullerbaumaktion“ für die kleinsten Ortsbewohner durchgeführt, bei der sich die jungen und hoffentlich zukünftigen Feuerwehrfrauen und -männer von ihrem Schnuller verabschieden können, in dem sie ihn mit Hilfe der Drehleiter an einem Baum am Feuerwehrhaus in Brinkum aufhängen und zu jeder Zeit besuchen können. 

Aktuelle Zahlen 30. Januar 2020: 

60 Mitglieder (37 aus Brinkum und 23 aus Stuhr), davon 16 Mädchen, 

Jugendfeuerwehrwart: Dennis Spörhase, Brinkum, 

stv. Jugendfeuerwehrwart: Roman Strauß, Stuhr, 

Betreuer Brinkum: Janek Eggers, Leo Hilbers, Patrick Menke, Stephan Meyerrose 

Betreuer Stuhr : Kim Bellmann, Mario Bellmann, Patrick Hartmann, Malte Jacobs;
Tim Lorentz, Tim Stöckigt 

 

 Die Kameraden mit Rettungsdienst-Ausbildung  

Die Ortsfeuerwehr Brinkum kann aktuell auf vier ausgebildete Notfallsanitäter, zwei Rettungsassistenten sowie sechs Rettungssanitäter zurückgreifen. Auf dem Kdow und dem LF20 ist jeweils ein Notfallrucksack verlastet. Auf dem LF20 befindet sich zusätzlich noch ein automatischer externer Defibrillator (AED) und eine Sauerstofftasche (Oxybag) für die medizinische Erstversorgung. Viele der Kameraden sind hauptamtlich im Rettungsdienst oder bei der Berufsfeuerwehr tätig. Die mitgebrachte Einsatzerfahrung aus ihrer beruflichen Tätigkeit hilft der Ortsfeuerwehr bei Einsätzen, bei denen die Unterstützung des Rettungsdienstes gefordert ist. Aber auch wenn die Feuerwehr bei Einsätzen vor dem Rettungsdienst an der Einsatzstelle eingetroffen sind oder mehrere Verletzte gleichzeitig versorgt werden müssen, ist die Unterstützung durch die Feuerwehrkameraden extrem hilfreich und kann Leben retten. Die Ortsfeuerwehr Brinkum konnte bereits bei unzähligen Einsätzen eine qualifizierte Erstversorgung übernehmen. 

 

Die Wettbewerbsgruppe  

Seit der Gründung der Ortsfeuerwehr besteht auch die Wettbewerbsgruppe der OF Brinkum. Die Wettbewerbsgruppe nimmt jedes Jahr an unterschiedlichen Wettbewerben teil:  

Gemeindewettbewerbe:
Die Ortsfeuerwehren Stuhr, Seckenhausen, Fahrenhorst, Groß Mackenstedt, Heiligenrode und Brinkum tragen diesen Wettbewerb zur Vorbereitung auf die Kreiswettbewerbe aus. 

Leistungsvergleich (Kreiswettbewerbe):
Alle Feuerwehren des Landkreises Diepholz nehmen teil und messen sich. 

Nordkreispokal:
14 Feuerwehren aus den Gemeinden Weyhe und Stuhr sowie aus Bremen-Arsten treten gegeneinander an. Der Wettbewerb umfasst einen feuerwehrtechnischen Teil und einen Staffellauf mit Hindernissen, die für Zuschauer sehr unterhaltsam sind. 

Seit 2018 führt die Wettbewerbsgruppe jährlich ein sogenanntes Übungswochenende durch, an dem außerhalb von Brinkum für die anstehenden Wettbewerbe trainiert wird. Den Mitgliedern werden jährlich neue Funktionen innerhalb der Wettbewerbsgruppe zugeteilt, um die einzelnen Module des Wettbewerbes bewältigen zu können. Genutzt wird aktuell das LF10. Die Module bestehen aus dem Löschangriff, der Maschinistenprüfung und dem Kuppeln einer Saugleitung. 

 

Der Förderverein der Ortsfeuerwehr Brinkum e.V. 

Die Feuerwehr ist kein Verein sondern eine Abteilung der Kommune mit dem Auftrag der Gefahrenabwehr für die Einwohner. Die Mitglieder der Feuerwehr sind Arbeitnehmer und Selbstständige, die freiwillig und ehrenamtlich ihren Dienst machen. Erfreulicherweise gibt es in der Ortschaft Brinkum einige Einwohner, Firmen und Betriebe, die diese Arbeit wertschätzen und finanziell unterstützen möchten. Auch viele Feuerwehrmitglieder sind gerne bereit, Geldmittel für die Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Um Spenden entgegennehmen und mit Spendenbescheinigungen bestätigen zu können, wurde im Jahr 2002 der Förderverein der Ortsfeuerwehr Brinkum e.V. (FOB) ins Leben gerufen. Der Vorstand besteht seit mittlerweile 17 Jahren konstant aus den gleichen drei Personen: 

Vorsitzenden Adrian Gehle

Stellv. Vorsitzender Ronja Gartelmann

Schrift- und Kassenwart Andreas Prescher 

und hat im Jahr 2020 insgesamt 55 Mitglieder. Die wichtigste Aufgabe des Fördervereins besteht darin, die Leistungsfähigkeit der OF Brinkum im Interesse aller Bürger und Bürgerinnen in und um Brinkum zu stärken und zu stabilisieren. Denn nur eine gut ausgebildete und mit dem nötigen Material versehene Feuerwehr bringt unserem Ortsteil die gewünschte Sicherheit. Die zweite Aufgabe besteht in der Motivationsförderung und Kameradschaftspflege der Feuerwehrmitglieder.  

Die Kameradschaftspflege wird durch eigene Events des FOB sowie durch die Begleitung von Feuerwehrveranstaltungen unterstützt. Beim Kuppelkontest im März messen sich Ortsfeuerwehren aus den Gemeinden Stuhr, Weyhe und Syke darin, so schnell wie möglich eine Saugleitung aufzubauen. Die Veranstaltung dient nicht nur der körperlichen Ertüchtigung, sondern vor allem der Stärkung der überörtlichen Kameradschaft. 

Das Osterfeuer in Brinkum wird seit 2002 vom FOB ausgerichtet. Es wird ausgezeichnet angenommen und ist bei den Bürgern sehr beliebt. Zusätzlich erfährt die OF Brinkum Hilfe bei den beiden Info-Abenden im Jahr durch die Bereitstellung der Verpflegung. 

 

Anschaffungen zur Stärkung der Einsatzbereitschaft der OF Brinkum waren z.B.:  

  • eine Kettensäge für die Drehleiter, 
  • ein Anhänger, um Material transportieren zu können, 
  • der Einbau einer Heckwarnanlage für das LF10, 
  • spezielle TH-Handschuhe für Einsätze mit technischer Hilfeleistung, 
  • 15 Headsets für die bessere Kommunikation an Einsatzstellen, 
  • eine Digitalkamera und Drucker, 
  • eine Beschallungsanlage im Feuerwehrhaus, 
  • ein SG20-Zelt für die mehrtägigen Bereitschaftsübungen oder die Ferienspaßaktionen. 

 

Auch die JF Brinkum/Stuhr kommt nicht zu kurz. So wurden anlässlich 50jährigen Jugendfeuerwehr-Jubiläums 80 neue T-Shirts überreicht. Durch eine außerordentliche Spende konnte ein großer Messestand zur Verfügung gestellt werden. Während der Schnullerbaumaktion der JF erhalten unsere kleinen Bürger/innen zur Belohnung einen Feuerwehrhelm. Zweimal wurden Familien mit neugeborenen Kindern für die Aktion „Mit Sicherheit ins Leben“ ins Feuerwehrhaus eingeladen und jedem Kind einen Rauchmelder geschenkt. Denn: Rauchmelder retten Leben! 

 

Der Förderverein bedankt sich herzlich bei allen Sponsoren und fördernden Mitgliedern für die Unterstützung und lädt alle Übrigen ein, diesem Beispiel zu folgen nach dem Motto des FOB „Sicherheit muss gefördert werden“. Kontaktdaten befinden sich unter: Startseite – Förderverein Feuerwehr Brinkum (fv-feuerwehrbrinkum.de). 

 

 

Feuerwehr heute

Die Feuerwehr Brinkum präsentiert sich heute als Hilfsorganisation mit vielfältigen Aufgaben. Neben der Brandbekämpfung nimmt die Technische Hilfe mittlerweile fast 50 Prozent der Einsatzzeiten in Anspruch. So fallen von Türöffnungen bis hin zu Gefahrgutunfällen die unterschiedlichsten Anforderungen in das Aufgabengebiet der ausnahmslos freiwilligen Helfer. Die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden arbeiten in manchen Jahren mehr als 150 Einsätze ab. Um diese Vielzahl an Aufgaben wahrnehmen zu können, treffen sich die Kameraden mindestens zweimal im Monat zu Übungsdiensten. Parallel werden eine Vielzahl von Lehrgängen an der landkreiseigenen Feuerwehrtechnischen Zentrale in Barrien und an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz mit den Standorten in Celle und Loy besucht. Um die vielen Einsätze, die teilweise auch körperlicher und seelischer Stärke bedürfen, bewältigen zu können, ist eine gute Kameradschaft zwingend notwendig. Die Kameraden pflegen regelmäßig Kontakte zu anderen Feuerwehren der Gemeinde oder der näheren und weiteren Umgebung. Die jährliche Teilnahme an Wettbewerben gehört ebenfalls zum kameradschaftlichen Umgang miteinander.  

Brinkum ist heute Stadtrandgebiet mit entsprechender Infrastruktur, Verkehrsaufkommen und einer stark gestiegenen Einwohnerzahl. Diese Entwicklung führt zwangsläufig zu einer Steigerung der Einsatzzahlen. Die Menge der Großbrände geht dabei kontinuierlich zurück. Während man früher stets versuchte, die Ausbreitung des Feuers auf weitere Gebäude zu verhindern, gelingt es dank moderner Ausrüstung und effizienter Ausbildung heute in den meisten Fällen, Brände auf einzelne Räume oder Etagen zu beschränken. Auch in Technischer Hilfe und Umweltschutz ist die Feuerwehr mehr denn je gefragt: täglich rollen tausende von LKW und PKW über die Autobahn oder die Bundesstraßen 6 und 51 durch das Einsatzgebiet der Ortsfeuerwehr Brinkum. 

Die Ortsfeuerwehr kämpft heute auch an einer ganz anderen Front. Die meisten Mitglieder der Feuerwehr arbeiten nicht mehr im Ort oder der näheren Umgebung. In Brinkum werden deshalb bereits seit Jahren tagsüber immer zwei Feuerwehren bei Gebäudebränden alarmiert. Trotz alle dem hält die Ortsfeuerwehr Brinkum ihre Ausrückezeiten unter fünf Minuten. 

 

 

 

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