Die Gründung und die folgenden Jahre
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann man das Feuerlöschwesen zu organisieren und Männer für die Brandbekämpfung auszubilden. In den Städten stellten meist die Zünfte und Innungen oder Turnvereine die Löschmannschaften weil schon geordnete Strukturen vorhanden waren. Im ländlichen Raum bildeten sich die Freiwilligen Feuerwehren aus den teils vorhandenen Pflichtfeuerwehren oder aus Mitgliedern von meist Turnvereinen und Mitgliedern des Gemeinderates. Hier in Heiligenrode fanden sich überwiegend Mitglieder des Kriegervereines neben weiteren pflichtbewußten Männern des Ortes, zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenrode im April 1901 im Gasthaus Pleus (heute Meyerhof) ein. Möge auch das nachbarliche Beispiel aus Brinkum und Leeste, die wiederholt mit ihren modernen Spritzen zu Brandeinsätzen in unseren Ort gerufen wurden, zur Gründung einer eigenen Feuerwehr Anlaß gegeben haben.
In 1901 eine Freiwillige Feuerwehr in Heiligenrode gegründet wurde, die vermutlich durch die Polizeiverordnung vom 27.Sept. 1901 nochmals nach den neuen Vorschriften organisiert werden mußte . Bei der außerordentlichen Korpversammlung am 23. März 1902 war der Mitgliederstand schon von 24 Gründungsmitglieder auf 31 Mitglieder gestiegen, auch einige Funktionsstellen sind anders besetzt worden.
Bereits 1902 wurde eine „moderne“ Spritze in der Gemeinde angeschafft. Das Unterstellen der Spritze brachte einige Unruhe, da ja ein zentraler Standort gefunden werden sollte und auch für die Wagenspritze Pferdegespanne erforderlich waren. Bis zum Bau eines Spritzenhauses auf dem Lehmstich (Kronsbruch/Am Schlatt) stellte der Gemeindevorsteher Hake die Spritze in seiner Scheune, für ca 1 Jahr, unter. Mit dem Bau des Spritzenhauses auf dem Lehmstich war aber das Problem jedoch noch nicht beseitigt, denn es wollte dort kein Landwirt seine Pferde freiwillig vor die Spritze spannen und von der Möglichkeit einer amtlichen Verpflichtung wollte man wohl keinen Gebrauch machen. Wie dem auch sei.
Es mußten jedesmal Pferde aus dem Dorf heran geführt werden, wodurch wertvolle Zeit verloren ging. Das war ein Zustand der nicht lange aufrecht erhalten werden konnte. Deshalb hat später der Gastwirt Franz Müller (heute Klosterhof) die Spritze in einen Raum, den er dafür auf seinem Anwesen herrichtete, untergestellt. Nun gab es keine Zeitverluste bei der Anspannung der Pferde mehr, ob aber jetzt alle Probleme beseitigt waren ?
Von größeren Bränden in Heiligenrode wird in den Zeitungen nach 1901 nichts berichtet. Trotzdem gab es für die Feuerwehr keine ruhigen Zeiten, denn sie rückte oft zur Hilfe der Nachbarfeuerwehren bei Bränden in Bürstel, Groß Mackenstedt, Kirchseelte und Seckenhausen aus. Dabei kam es anfänglich zu echten Konkurrenzen zwischen den Wehren. Unter dem Datum des 16.Juli 1904 konnte man in der Zeitung lesen:
„Am vorigen Sonntag rückte die Mackenstedter Feuerwehr aus, um sich als erste wieder eine Prämie zu holen, mußte aber leider wieder umkehren, da der allmählich dünner werdende Rauch in der Richtung nach Obernheide sich verzog. Am Mittwoch entstand aber eine bedeutliche Rauchsäule in der Richtung nach Neukrug-Warwe und wurde per Telefon um „Hülfe“ gerufen. Die Mackenstedter waren wieder da, jagten durch unseren Ort in der Richtung des Feuerscheines: es war aber ein Heide und Moorbrand gewesen.“
Nach der Überlieferung beruhte die erwähnte „Prämie“ darauf, daß seitens Mackenstedts eine Prämie für den Fall ausgesetzt sein soll, daß die Mackenstedter, bei einem Brand in Heiligenrode zuerst Wasser gegeben hätten. Aber schon ab 1905 werden solche Töne, die auf die Rivalität der Wehren hinweisen, nicht mehr laut. Man hat wohl eingesehen, daß die zusammengefaßte Kraft der Wehren in gutem Einvernehmen im Ernstfall notwendig war und ist heute noch wichtiger denn je!
Im Sommer 1902 feierte die Feuerwehr ihr erstes Stiftungsfest, seither gab es Jahr für Jahr gesellschaftliche Veranstaltungen, die lediglich in den Kriegs- und ersten Nachkriegsjahren ausfallen mußten. Seit dem Umzug der Spritze vom Lehmstich zum Gasthof Müller fanden die Feuerwehrbälle nunmehr im neuen „Vereinslokal“ statt. Die Bälle waren anfänglich nicht gut besucht, was sich aber in den Folgejahren änderte und zu guten Ballbesuchen führte.
1912 bis in die 50er Jahre
1912 übernahm Heinrich Bruns, Fange, die Leitung der Wehr. In seiner Amtszeit, die bis 1945 dauerte, fielen beide Weltkriege . Während des 1. Weltkrieges waren viele Mitglieder eingezogen, neun davon kehrten aus dem Krieg nicht zurück. Die Daheimgebliebenen hatten unter erschwerten Bedingungen den Feuerschutz sicherzustellen, eine Aufgabe, die besonders an die älteren Kameraden eine hohe Anforderung stellte. Wenn auch nicht durch unmittelbare Feindeinwirkung , wie im zweiten Weltkrieg, erhöhte Brandgefahr bestand, so lag das Problem bei der Beschaffung von Material und Pferde für die Spritze. Außerdem kam es in dieser Zeit auch darauf an, daß Werte, die durch Brände vernichtet wurden, nicht wieder beschafft werden konnten, denn es herrschte überall großer Mangel. In dieser schweren Zeit verbesserte sich, nach Aussagen von H.Bruns, das Verhältnis der Bevölkerung zu ihrer Feuerwehr erheblich.
Nach Beendigung des Krieges und der glücklichen Heimkehr der überlebenden Kameraden griff der Gedanke Platz, für die gefallenen Kameraden ein Denkmal zu errichten. Es wurde 1922/1923 erstellt.
Zum 50-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenrode im Jahre 1951 wurde die Kupferplatte restauriert, die bei den letzten Kriegshandlungen im April 1945 nicht weniger als fünf Durchschüsse erhalten hat. Leider mußten bei diesem Anlaß noch drei weitere Namen von den im zweiten Weltkrieg gefallenen Feuerwehrkameraden hinzufügt werden. Mit dem Bau des Ehrenmales der Gemeinde an der Tränke wurde 1967 auch das Denkmal der Feuerwehr nach dort versetzt. Bei diesen Arbeiten wurde auch die 1923 eingebaute Flasche mit den Dokumenten gefunden, die leider nicht mehr lesbar waren.
Im Jahre 1926 feierte die Freiwillige Feuerwehr Heiligenrode ihr 25jähriges Bestehen verbunden mit dem Kreisfeuerwehrverbandsfest. Leider fand dieses Fest bei starkem Regenwetter statt und die erhofften Besucherzahlen bei den Wettkämpfen konnten nicht erreicht werden, trotzdem gingen die Feierlichkeiten im Saal noch mehrere Stunden bei guter Stimmung weiter.
In der Zeit von der Gründung bis zum 1. Weltkrieg gab es in Heiligenrode keinen Mitgliedermangel, das änderte sich in der Zeit von 1918 bis 1945. Die aus dem Krieg zurückgekehrten Feuerwehrkameraden arbeiteten weiter in der Feuerwehr mit, jedoch hielten die Inflation und die schweren Wirtschaftskrisen gegen Ende der Zwanzigerjahre viele junge Männer, wegen der Beitragszahlungen und sonstiger finanzieller Opfer, von dem Beitritt zur Feuerwehr ab, sowie auch der Status „Hilfspolizei“ nach 1933. Trotz solcher personeller Schwierigkeiten war die Wehr stets einsatzfähig und schlagkräftig, wie dieses sich bei den Bränden 1926 (Stührmann), 1931 (Cohrßen u. Lüllmann) , sämtlich in Gr.Mackenstedt und 1933 (Castens ) in Bürstel zeigte. Alle diese Einsätze wurden mit der Handdruckspritze von 1902 gefahren. Es gab schon moderne Motorspritzen, jedoch die Gemeindeväter wollten oder konnten, trotz mehrfacher Vorstöße der Feuerwehr, noch keine Motorspritze kaufen. Heinrich Bruns sagte dazu: Bis 1941 machte unsere Wehr:„ Üb immer Treu und Redlichkeit“.
Die Motorisierung
Die Motorisierung hielt ihren Einzug in die Feuerwehr Heiligenrode durch die Anschaffung einer Motorspritze (TS), es wurde auf der Gemeinderatssitzung am 11. August 1941 beschlossen eine Motorspritze anzuschaffen. Dabei spielten sicherlich auch die Ereignisse des Luftkrieges eine ausschlaggebende Rolle. „Die Anschaffung der Motorspritze für die Gemeinde Heiligenrode ist der Zeit entsprechend dringend erforderlich, wegen der Flieger- und Brandbombengefahr. Da im Haushaltsplan der Betrag nicht im Rechnungsjahr 1941 vorgesehen ist, wurde einstimmig beschlossen, den Betrag der Anschaffungskosten der Rücklage zu entnehmen durch Nachtrag im Haushaltsplan.“
Nachdem auch noch über den Landkreis beim Regierungspräsidenten ein Zuschuß beantragt wurde, der mit dem Erlaß vom 30.April 1942 bewilligt wurde, bestellte die Gemeinde am 01.Apri1 1943 eine Tragkraftspritze mit 800 1/min Leistungsfähigkeit bei der Firma Fischer in Görlitz. Am 21. Juli 1943 gelangte die Spritze vom Typ „Retterin“ gemeinsam mit einem Einachsanhänger, der auf Grund der Kriegszeit statt mit Luftbereifung Stahlscheibenräder mit Holzauflage und Eisenbereifung hatte, zum Versand nach Heiligenrode. Einschließlich der notwendigen Zusatzausrüstung ergab sich ein Gesamtnettopreis von 3.416,16 RM. Die Beihilfe des Regierungspräsidenten betrug 1.025,–RM, für die Gemeinde verblieb demnach ein Betrag von 2.391.16 RM
Ein lang gehegter Wunsch war in Erfüllung gegangen, jedoch rechte Freude kam wegen des Krieges nicht auf, denn die meisten, wehrfähigen Feuerwehrkameraden standen im Wehrdienst. Die Einsätze häuften sich durch die Luftangriffe nicht nur in Heiligenrode, sondern auch in den Nachbarorten und der Stadt Bremen, die unter den Luftangriffen besonders zu leiden hatte. Die kriegsbedingten Einschränkungen führten dazu, das durch eine Sondergenehmigung, ein ansich stillgelegtes Privatfahrzeug des Feuerwehrmannes Franz Meeuw, Klein Mackenstedt nur zu Einsätzen und spärlichen Übungsdiensten gefahren werden durfte, wegen der Treibstoffknappheit. Der Anhänger mit der Tragkraftspritze fand seinen Platz bei Meeuw in Kl. Mackenstedt . Die alte Handdrucksspritze stand noch beim Gastwirt Müller und fand noch gelegentlich Verwendung. Sie wurde irgendwann, nachdem zwischenzeitlich sie bei dem Feuerwehrmann Dietrich Hackfeld untergestellt war, nach 1951 für 75,- DM auf Beschluß des Gemeinderates, an einen Schrotthändler verkauft.
Allein in Heiligenrode mußte die Wehr während des Krieges für „normale“ und kriegsbedingte Brände zehnmal ausrücken, die Brände in den Nachbarorten nicht mit eingeschlossen. Nur ein Teil dieser Einsätze erfolgte seit Anfang August 1943 mit der neuen Motorspritze. Besonders schmerzlich für die Wehrmänner war es in den Tagen der Kampfhandlungen 1945, als durch unmittelbare Feindeinwirkung in Heiligenrode mehrere Brände ausgebrochen und die Wehr nicht ausrücken konnte, da sie sich sonst zwischen die Kampflinien begeben hätte. Hilflos mußte mancher Feuerwehrmann mit ansehen wie Häuser in der Nachbarschaft niederbrannten. Insgesamt brannten im Krieg in Heiligenrode 12 Wohnhäuser und 10 Stallungen mit Scheunen ab. Das betraf zum Beispiel auch das Anwesen Hollwedel an der Zollstraße. Hier verbrannten alle Unterlagen der Wehr, die der Schriftführer Hollwedel aufbewahrt hatte. Trotz dieses Verlustes sind aus den letzten Kriegsmonaten Rundschreiben des Kreisfeuerwehrführers erhalten, die, die verzweifelte Lage des Staates erkennen lassen in dem die Feuerwehren aufgefordert werden Frauen und Jugendliche zum Löschdienst auszubilden, weil selbst noch die Alterskameraden zum Wehrdienst einberufen werden sollten, was zum Glück in Heiligenrode nicht mehr zum Tragen kam.
Den monatlichen Lageberichten an den Kreisführer der Wehren war zu entnehmen, daß bei einer Sollstärke der Heiligenroder Wehr von 41 Mann nur 23 zur Verfügung standen, 16 waren eingezogen, dafür taten noch 4 Alterskameraden Dienst und 13 weitere Männer waren zum Notdienst herangezogene „Zivilpersonen“. Der Benzinbestand schwankte während des letzten Kriegsjahres im Schnitt zwischen 30 und 40 Liter pro Meldung.
Für manchen, der möglicherweise 12 Jahre vorher den „Aufbruch in eine neue Zeit“ auch für die Feuerwehr und die Stärkung ihrer Stellung innerhalb des Staates begrüßt haben mag, endete spätestens mit dem Chaos 1945 ein Traum, denn es gab ein böses Erwachen. Mit Beendigung der Kampfhandlungen in Heiligenrode kam die Zeit der kurzen Besetzung durch englische Truppen. Aus welchen Gründen auch immer, sie beschlagnahmten die Motorspritze und verwendeten sie für ihre Zwecke. Sie wuschen damit ihre Autos und entführten die Spritze, als sie in Bremen einrücken konnten, nach dort. Am Osterdeich wurde die „Retterin“ zum letzten Male gesehen, seitdem ist sie verschwunden und war für Heiligenrode verloren. Die Wehr wurde als staatliches Hilfsorgan, das bekanntlich durch die Unterstellung unter die Kommandogewalt des Reichsführers SS und Chefs der Deutschen Polizei in den Ruf gebracht war, eine militärische Organisation zu sein, zunächst einmal verboten und aufgelöst. Damit war Heiligenrode völlig ohne Brandschutz, ähnlich erging es allen anderen Orten.
Ein Neubeginn nach 1945
Unabhängig von allen politischen Wandlungen setzte sich im Mai 1945 die Erkenntnis durch, der Brandschutz muß wieder sichergestellt werden. Am 13.Mai wurde wieder ein KreisFeuerwehrbeauftragter eingesetzt, der mit den noch vorhandenen bisherigen Mannschaften und Geräten die Feuerwehr einen Wiederaufbau organisieren sollte. Er unterstand direkt der Militärregierung, empfing von dort Anweisungen und war Ihnen rechenschaftspflichtig.
Der Kreis-Feuerwehrbeauftragte ordnete durch Rundschreiben an, die jetzt wieder Freiwilligen Feuerwehren, sollen ihre Brandschutz- und Übungstätigkeit wieder wie früher aufnehmen, vorhandenes Gerät einsatzfähig halten, Gerätehäuser, soweit erforderlich, wieder herrichten usw. Teilweise wurden der Militärregierung nicht genehme Wehrführer abgesetzt und durch andere geeignete Mitglieder der Wehren ersetzt. Generell galt aber, daß alle Wehrführer wieder an die Spitzen der Wehren treten sollten. In dieser Zeit bestand eine nächtliche Ausgangssperre, deshalb mußte bei Nachteinsätzen unbedingt die Feuerwehruniform als Ausweis getragen werden, um sich auf der Straße aufhalten zu dürfen.
Ein weiterer Einschnitt in die Freiwillige Feuerwehr Heiligenrode war die Beschränkung der Mannschaftsstärke auf 18 Mann, die überzähligen Mitglieder sollten zu den passiven Mitgliedern gezählt werden. Bei 50 Mitgliedern in der Wehr, 11 von ihnen waren aus dem Krieg zurück gekehrt, war es schon ein Problem. Die höhere Mitgliederzahl von 50 Mann im August 1945 gegenüber von 41 Mann in den Kriegsjahren deutet daraufhin, daß die zum Notdienst verpflichteten Bürger der Feuerwehr treu geblieben sind. Die Sollstärke wurde bei den notwendigen Meldungen eingehalten und der Zusammenhalt der aktiven mit den angeblich passiven Feuerwehrkameraden waren zweierlei Dinge, die Heiligenroder Feuerwehrmänner verstanden und halfen sich gegenseitig. Dieser Zusammenhalt in der Kameradschaft hat sicherlich niemandem geschadet.
Zum Neuanfang fehlte die von den britischen Truppen entführte Motorspritze. Wenn sie nicht bei den Engländern kaputt gegangen ist, tut sie bei einer anderen Feuerwehr ihren Dienst oder sonstwo, nur nicht in Heiligenrode. Man mußte sich mit der noch vorhandenen alten Handdruckspritze behelfen. Bei dem Abzug der Besatzungstruppen stellte man fest, daß an einer Stelle, an der sich ein Camp befunden hatte, einige Motorspritzen „herrenlos“ umher standen. Man organisierte sich eine und stellte sie erst einmal in Heiligenrode (aber auch für Heiligenrode) sicher. Auf ähnlicher Art „erschien auch ein Spritzenanhänger. Auf Antrag stellte die Militärregierung einen größeren Personenwagen ( aus dem Bestand der Kriegsbeute) als Zugfahrzeug zur Verfügung. Somit war die Brandschutzausrüstung wieder komplett vorhanden, doch die Kraftstoffvorräte für das Fahrzeug und die Motorspritze waren weiterhin knapp . Die Geräte, einschließlich des Zugfahrzeuges waren in der Kirchenscheune untergestellt.
Die Wehr hat mit viel Elan und gutem Willen die schweren Zeiten überstanden und es traten nach und nach neue Mitglieder ein, insbesondere waren es jüngere Männer, die das aus den Kriegsjahren stammende hohe Durchschnittsalter erheblich verjüngten. Im Laufe des Jahres 1945 übernahm Friedrich Bielefeld die Wehrführung und trug ab sofort den Titel Gemeindebrandmeister. Er löste den Hauptmann Heinrich Bruns ab, der auch wegen seiner Tätigkeit als Bürgermeister der Gemeinde Heiligenrode, auf eine weitere Tätigkeit als Wehrführer verzichtete. Unter der Führung von Friedrich Bielefeld wurde die Wehr zügig weiter ausgebaut.
Die Wehr beantragte den Ankauf eines „richtigen“ Feuerwehrfahrzeuges, welches die Berufsfeuerwehr Bremen als gebrauchtes Fahrzeug zum Verkauf anbot.
Das Fahrzeug der Militärregierung (PKW Horch) war altersschwach und nicht gut geeignet. Der Preis für das angebotene und gekaufte Fahrzeug, ein Opel-Mannschaftswagen mit Anhänger, betrug 1.295,00 DM. Weil das für die Gemeinde so kurz nach der Währungsreform sehr viel Geld war, verkaufte man in der Bevölkerung Anteilsscheine im Werte von 10,00 DM, dabei kamen 480,00 DM zusammen. Gibt es einen besseren Beweis für die Zusammenarbeit einer Gemeinde, ihrer Bevölkerung und ihrer Feuerwehr ?
Nun befand sich die Wehr in der glücklichen Lage, eine der Zeit entsprechende moderne Spezialausrüstung zu haben. Die Unterbringung erfolgte zunächst beim Bürgermeister Dahnken. Erst 1952 kam ein Feuerwehrgerätehaus an der Hauptstraße. Die Gemeinde hatte sich zu diesem Bau entschlossen, weil die private Unterstellung wegen der Tag und Nacht notwendigen Einsatzbereitschaft und den damit verbundenen ständigen Übungen zu Belastungen führen, die auf die Dauer nicht verantwortet werden können.
Am 01. Juli 1951 feierte die Freiwillige Feuerwehr Heiligenrode ihr 50-jähriges Bestehen mit der Bevölkerung und befreundeten Wehren aus der Umgebung, ein großes Fest bei Sonnenschein und nicht wie vor 25 Jahren bei Regenwetter. Im Programm standen Schauübungen und ein großer Festumzug durch den Ort, an dem auch noch die alte Handdruckspritze von 1902 beteiligt war. Es wurde das restaurierte Ehrenmal für die gefallenen Kameraden eingeweiht und der Kreisbrandmeister Helmers, Brinkum, ehrte den ehemaligen Feuerwehrhauptmann Heinrich Bruns und den Kameraden Heinrich Müller für 50-jährige Mitgliedschaft. Beide waren auch Gründungmitglieder.
1952 – 1973
Von 1953 bis 1962 übernahm Heinrich Lehmkuhl die Führung der Wehr als Gemeindebrandmeister. Auch unter seiner Führung stand die stetige Erweiterung und Erneuerung der Ausrüstung und Gerätschaften. Die Feuerwehr stellte 1956 einen Antrag an die Gemeinde zur Anschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges LF8, weil das alte Fahrzeug altersschwach geworden war und der § 29 der Straßenverkehrsordnung (TÜV) in Kraft trat. Das vorhandene Fahrzeug war nicht mehr Verkehrssicher. Der Rat stimmte der Anschaffung eines neuen LF8 zu. Im Herbst 1957 wurde das Fahrzeug ( Opel-Blitz) zum Preis von knapp 17.000,- DM ausgeliefert. Der Landkreis und das Land gaben jeweils einen Zuschuß von 3.000,- DM . Die Tragkraftspritze (TS) fand jetzt ihren Platz im neuen LF8, somit konnte das alte Fahrzeug mit Anhänger verkauft werden.
Im Juni 1959 genehmigte der Rat den Ankauf einer neuen Balke-Tragkraftspritze mit VW-Motor. Die Flader-Spritze mit DKW-Motor von 1945 ging in Reserve. Es zeigte sich in den 50er Jahren der Gemeinderat großzügiger und spendierte auch gelegentlich Zuwendungen an die Kameradschaftskasse. Die stetige Vervollständigung der Ausrüstung führte zu einer erheblichen Verbesserung des Brandschutzes in Heiligenrode.
Unter anderem war Heiligenrode 1956 Gastgeber für über 1.200 Feuerwehrleute, die zum Kreisfeuerwehrtag in unseren Ort gekommen waren. Die Wettbewerbe fanden auf dem, zum Schluß sehr durchnäßten, Sportplatz im Walde und die anschließenden Feierlichkeiten in allen 3 Sälen der Gaststätten statt.
Als 1962 Heinrich Lehmkuhl die Wehr an den neuen Gemeinde Brandmeister Heinz Käting übergab, konnte er auf eine Zeit intensiver und kontinuierlicher Aufbauarbeit, sowie auf eine gute Feuerwehrzeit mit erfolgreichen Feuerwehreinsätzen, zurückblicken
Die Amtszeit des neuen Gemeindebrandmeisters war begleitet von einer schnelleren, technischen Entwicklung und einer stärker werdenden Anforderung an die Mitglieder der Feuerwehr. Um den Anforderungen besser gerecht werden zu können, wurde auf Antrag der Feuerwehr von der Gemeinde ein gebrauchter VW-Transporter angeschafft und von den Feuerwehrmitgliedern zu einem Schlauchwagen ausgebaut. In dem Schlauchwagen fand zunächst die in Reserve gestellte Fladerer-Motorspritze (TS) einen Platz. Auch wurde die Löschwasserversorgung, von 8 kleineren Löschbrunnen im Jahr 1945, stetig erweitert. Die im Schlauchwagen platzierte Tragkraftspritze gab langsam ihre Zuverlässigkeit auf und der Gemeindebrandmeister Käting wurde 1966 erneut bei der Gemeinde vorstellig, zur Beantragung einer Frontpumpe für das Löschgruppenfahrzeug (LF 8), diese wurde bereits 1961 beantragt und vom Gemeinderat abgelehnt. Diesen erneuten Antrag genehmigte der Rat und es wurde für das LF8 eine Frontpumpe gekauft und angebaut. Auf der Jahreshauptversammlung am 24. Februar 1967 wurde die Aufnahme von „Fördernde Mitglieder“ für einen Mindestjahresbeitrag von 12,- DM beschlossen. Die Herren Herbert Hackfeld und Johann Wehrenberg hatten ihren Beitritt als Erste bekundet. Bis zum heutigen Tage haben sich zahlreich Bürgerinnen und Bürger aus Heiligenrode und Umgebung, durch ihre Mitgliedeschaft, für die Förderung der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenrode entschieden.
Im Landkreis Grafschaft Hoya hielt das Funkwesen bei den Feuerwehren seinen Einzug und die Wehr erhielt 1968 ein Funkgerät für das LF8. Es folgten in den nächsten Jahren ein Funkgerät für den Schlauchwagen, sowie ein tragbares Funkgerät. Die Technische- und auch die Wohnbauentwicklung ging unaufhörlich weiter und stellt an die Feuerwehren immer neue und größere Anforderungen. Es mußte die Schlagkraft der Wehr erhöht werden, deshalb beschloß das Feuerwehrkommando die Beschaffung eines Tanklöschfahrzeuges zu beantragen und begründete den Antrag mit der schnelleren Brandbekämpfung durch das in einem Tanklöschfahrzeug mitgeführte Wasser. Doch eine Anschaffung konnte noch nicht vollzogen werden, da die Unterbringung nicht möglich war. Denn es mußte erst eine Erweiterung des Feuerwehrhauses erfolgen, da ja nur eine gemeinsame Garage für das LF8 und den Schlauchwagen vorhanden waren. Einen Schulungsraum gab es auch noch nicht. Erfreulicher Weise konnte im Oktober 1969 mit dem Anbau von zwei Garagen und einem Schulungsraum begonnen werden. An den Baumaßnahmen beteiligten Feuerwehrkameraden mit 742 Stunden freiwilliger Arbeitsleistungen. Am 22. Oktober 1970 übergab Bürgermeister Rose die Schlüssel für die neuen Räume an die Wehr. Im Folgejahr beschäftigte sich der Gemeinderat dann mit der Beschaffung des bereits beantragten Tanklöschfahrzeuges.
Es wurde die Anschaffung eines TLF8 beschlossen, aber es sollte nicht vor Oktober 1972 geliefert werden. Die Lieferung erfolgte im Frühjahr 1973. Es waren 90.000,- DM für die Beschaffung veranschlagt worden, aber durch weitere zusätzliche Einrichtungen und Ausrüstungen kamen über 100.000,- DM heraus. Dennoch hat sich auch diese Investition für den Brandschutz als richtig erwiesen, denn das Tanklöschfahrzeug hatte seine Bewährungsprobe schon am 12. Juni 1973 bei einem Waldbrand in der Revierforst Fahrenhorst bestanden und später bei zahlreichen Einsätzen erfolgreich die Schadensbekämpfung unterstützt. Es ist heute nicht mehr wegzudenken.
Am 13. November 1972 überzogen orkanartige Stürme unsere Gemeinde und verursachten erhebliche Sturmschäden im Klosterwald, an den Straßen wurden zahlreiche Bäume entwurzelt und sehr viele Stromleitungen zerstört. Die Feuerwehr war mehrere Tage mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Zudem brannte am 16.November um 21.45 Uhr die Scheune des Landwirts Meyer (Kosei) . Durch den Sturmschaden in dem Hofwald, war die Brandstelle teils nur über Stock und Stein zu erreichen, denn die Hofzufahrt von der Löschwasserstelle aus, war noch von umgestürzten Bäumen versperrt. Die Scheune mit Strohvorräten brannte leider bis auf die Grundmauern nieder. Trotz dieser erschwerten Bedingungen des Löscheinsatzes wurde kein Feuerwehrmann ernsthaft verletzt.
Gemeindereform 1974 und folgende Jahre
Im Februar 1974 übergab Heinz Käting die Führung der Wehr an seinen, von der Mitgliederversammlung gewählten, bisherigen Stellvertreter Alfred Ehlers. Zu seinem Stellvertreter wählte die Mitgliederversammlung Alfred Detken. Die bisherigen Betitelungen Gemeindebrandmeister und stellvertretender Gemeindebrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenrode, wird mit der Gemeindereform und dem Zusammenschluß der Freiwilligen Feuerwehren in der neuen Gemeinde Stuhr zur „Gemeinde Feuerwehr Stuhr“ in Ortsbrandmeiter und stellvertretender Ortsbrandmeister umbenannt.
„Freiwillige Feuerwehr Heiligenrode“ wurde „Freiwillige Feuerwehr Stuhr-Ortsfeuerwehr Heiligenrode“.
Das Jahr 1974 ist das Jahr der Gemeinde- und Gebietsreform im Lande Niedersachsen. Es wurden kleine Gemeinden zu Groß- oder Einheitsgemeinden zusammen gelegt und unter eine Kommunalführung gestellt. Wir gehören seit dem 01. März 1974 zur Gemeinde Stuhr, sowie auch die ehemaligen politischen Gemeinden Brinkum, Fahrenhorst, Gr.Mackenstedt, Seckenhausen und Stuhr. In den Anfängen der größeren Einheiten gab es hier und da schon mal Probleme, denn keiner wollte ein Verlierer sein. Bei der Feuerwehr gab es keine Probleme beim Start in eine neue Führungsstruktur. Die bisherigen Gemeindefeuerwehren wurden „Ortsfeuerwehren“ und in der neuen „Gemeindefeuerwehr Stuhr“ zu einer leistungsfähigen Einheit zusammen geschlossen. Die Ortsbrandmeister und die stellvertretende Ortsbrandmeister gehören dem neuen Gemeindekommando an, das von dem Gemeindebrandmeister und dem stellvertretenden Gemeindebrandmeister geleitet wird. Die satzungsmäßigen Organe der ehemaligen Gemeindefeuerwehren sind erhalten geblieben, auch werden die ortsspezifischen Eigenarten jeder Feuerwehr gewahrt. In der Gemeindefeuerwehr wurde eine Aufgabenverteilung vorgenommen, die sich an der vorhandenen Spezialisierung der Ortsfeuerwehren orientierte, zumal ja teilweise schon spezielles Gerät und Sonderfahrzeuge vorhanden waren. Für Heiligenrode ist neben dem örtlichen Brandschutz und kleinerer technischer Hilfeleistung, die Wasserversorgung (bedingt durch Schlauchwagen) als Schwerpunktaufgabe in der Gemeindefeuerwehr vorgesehen. Durch das erhebliche Wachstum an Wohnbebauung und Gewerbeansiedlung in der Gemeinde Stuhr seit 1974, sind, bedingt durch die Schwere und die Häufigkeit der Einsätze, auch die Anforderungen an die Freiwilligen Stuhrer Ortsfeuerwehren erheblich gestiegen. Diese gewachsenen Anforderungen an die Feuerwehr sind von den örtlichen Wehren im Alleingang nicht immer zu erfüllen, da alle Mitglieder ihren Feuerwehrdienst ehrenamtlich leisten. Aus heutiger Sicht, war die Bildung der Gemeindefeuerwehr Stuhr für alle Ortsfeuerwehren eine gute Sache. Im Bereich der Ausrüstung mit Fahrzeugen und Geräten konnte hier ein guter Standart erreicht werden, sowie in der Ausbildung und der Kameradschaftspflege und nicht zuletzt in der Nachwuchsförderung durch die Gemeindejugendfeuerwehr ist eine große, starke Gemeinschaft entstanden.
Die Feuerwehr Heiligenrode hat sich unter der Leitung des Ortsbrandmeisters Alfred Ehlers mit einem Tanklöschfahrzeug TLF8, einem Löschgruppenfahrzug LF8, einem Schlauchwagen (Eigenbau auf VW-Transporter), und mit einer 45 Mann starken Mannschaft in die Gemeindefeuerwehr Stuhr, eingebracht.
Am 11.August 1975 wurde das Tanklöschfahrzeug mit 3 Kameraden zu den bisher größten Waldbränden Niedersachsens in den Raum Eschede beordert. Die Kameraden und das Gerät sind heil und gesund zurück gekehrt. Bei den Waldbränden waren Feuerwehrleute aus weiten Teilen der Bundesrepublik im Einsatz.
Große Ereignisse standen an: Am 03.April 1976 feierte die Feuerwehr Heiligenrode ihr 75jähriges Bestehen mit einem Festakt und anschließendem Kameradschaftsfest im Klosterhof. Diesem offiziellen Fest folgte vom 03. – 05. September 1976 ein großes Jubiläumsfest mit Disco Abend, Rundfahrt der Stuhrer Feuerwehrfahrzeuge durch den Ort, Vorführungen, Jubiläumsball und Wettbewerbe der Wehren.
Die Sirenen wurden im Jahr 1977 mit Femwirkempfängern ausgestattet, um von der DRKLeitstelle in Syke (unsere damalige Funkzentrale), die 24 Stunden besetzt war, ausgelöst zu werden und somit den Alarmierungszeit erheblich zu verkürzen. Der Schlauchwagen (VWTransporter) hat zwischenzeitlich seine Zuverlässigkeit verloren. Aus diesem Grunde wurde ein gebrauchter Ford-Transit von der Gemeinde angekauft und von Mitgliedern der Wehr zu einem Schlauchwagen SW 1000 hergerichtet. In dem neuen SW 1000 sind 1000 m B-Schläuche im Stück gelagert (im alten waren 300 m ) und können im Fahren ausgelegt werden. Die Neulackierung und verkehrstechnische Umrüstung erfolgte in Fachwerkstätten. Am 20.Oktober 1977 konnte Ortsbrandmeister Alfred Ehlers die Schlüssel aus den Händen des Gemeindebrandmeister Günter Hägedom, der Sie von Bürgermeister Mehrens erhalten hatte, entgegennehmen. Alle Redner fanden lobende Worte für die erbrachte Eigenleistung beim Ausbau des Fahrzeuges. Mit diesem Fahrzeug wurde der Aktionsradius des Schlauchwagen wegen der größeren Schlauchmenge deutlich erweitert.
Positive Bilanz des Ortsbrandmeisters Alfred Ehlers nach 6 Jahre Ortsfeuerwehr Heiligenrode Zitat aus dem Weser Kurier vom 14.Dez.1979. „ Im Rückblick bekannte Alfred Ehlers, die anfängliche Skepsis, mit der man den Dienst aufgenommen habe, sei schnell gegenstandslos geworden . In ihrer Eigenschaft als „Unterbau“ der Gemeindefeuerwehr habe die Ortswehr bald erfahren, daß auch die Nachbarn nicht nur ihren eigenen Kirchturm sehen, sondern das große Ziel verfolgten, bei Bränden und anderen Einsätzen möglichst umfangreiche Hilfe zu leisten. Neue Aufgaben hätten vor allem auch junge Männer dazu bewogen, Mitglied in der Wehr zu werden. Nachwuchssorgen seien nun als behoben anzusehen. In der Öffentlichkeit habe das Ansehen der Freiwilligen Feuerwehren zugenommen, was sich in der Anerkennung der geleisteten Arbeit äußere.“
Auf der Jahreshauptversammlung am 12.Dezember 1979 stand turnusmäßig die Neuwahl des Ortsbrandmeisters an. Alfred Ehlers stand aus beruflichen Gründen nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung. Die Versammlung wählte Rudolf Dahnken zum Ortsbrandmeister und Alfred Detken erneut zum stellvertretenden Ortsbrandmeister.
Für den technischen Fortschritt und die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der Heiligenroder Feuerwehr wurde 1981 die Neubeschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges LF8 für 1982 in Aussicht gestellt. Im Oktober des Folgejahres wurde ein neues Fahrzeug bei der Firma Schlingmann in Dissen in Auftrag gegeben und konnte am 07.Apri1 1983, als Nachfolge des 1957 angeschafften LF8, offiziell der Feuerwehr übergeben werden.
Vom 09.-11. September 1983 war die Feuerwehr Gastgeber für das Heiligenroder Erntefest und dem Nordkreispokaltumier. ( Motto dieser Veranstaltung war: „801 Jahre Heiligenrode“. Auf der Jahreshauptversammlung am 07.12.83 mußte die Mitgliederversammlung einen neuen Ortsbrandmeister wählen, da der amtierende Gemeindebrandmeister Günter Hägedorn das Amt des Abschnittsleiters und stellvertretenden Kreisbrandmeisters übernimmt und der Heiligenroder – Ortsbrandmeister Rudolf Dahnken zum Stuhrer-Gemeindebrandmeister gewählt wurde. Die Versammlung wählte den bisherigen Stellvertreter Alfred Detken zum Ortsbrandmeister und Hermann Dierks zum stellvertretenden Ortsbrandmeister. Der Amtswechsel wurde mit einer kleinen Feierstunde im Rathaus Stuhr am 07.Februar 1984 vollzogen. In den Tagen vor Weihnachten 1983 gab es in Fahrenhorst einen Wettlauf zwischen einem Brandstifter und der Feuerwehr, was war dort geschehen? Am Sonnabend brannte der Reiterhof „Birkenhof‘ und rief 87 Feuerwehrleute aus 4 Stuhrer Feuerwehren zum Einsatz. Es wurde schon Brandstiftung vermutet. Am Sonntagmorgen brannte es schon wieder, was sich dann in immer kürzeren Abständen wiederholte, bis nach dem 5 Brand alles zerstört war. Mensch und Tier kamen nicht zu Schaden. Bei diesem Wettlauf war auch die Heiligenroder Feuerwehr mit 2 Einsätzen beteiligt.
Fazit: „Wenn’s einem Brandstifter gefällt, kann die Feuerwehr nicht dagegen laufen.“
1984 – heute
Die „Stille Alarmierung“ ( Meldeempfänger) hielt im Herbst 1984 ihren Einzug in die Feuerwehr Stuhr, zunächst bei den Führungskräften und in den Folgejahren bei einer Großzahl von Feuerwehrfrauen und -männer. Die Meldeempfänger werden zur Alarmierung bei Hilfeleistungen und zur Unterstützung der Sirenenalarmierung bei Bränden und schweren Hilfeleistungen eingesetzt. Die Heiligenrode Feuerwehr verfügt zur Zeit über 27 Meldeempfänger. Auf der Jahreshauptversammlung am 12.Dezember 1985 wurden Berichte vorgetragen, das Ortskommando neu gewählt, Ehrungen ausgesprochen und als Höhepunkt konnte Ortsbrandmeister Alfred Detken aus den Händen vom stellv. Gemeindedirektor Rolf Döring, die Schlüssel für einen neuen Schlauchwagen SW 1000 entgegen nehmen, als Ersatz für den 1977, gebrauchten und in Eigenleistung ausgebauten Schlauchwagen. Auch konnte eine neue TS 8/8 im Herbst 85 in Ausrüstungsbestand aufgenommen werden . Im Laufe des Jahres 1986 kaufte die Gemeinde Stuhr eine Teilfläche des Nachbargrundstückes für eine spätere Erweiterung des Feuerwehrhauses Heiligenrode.
Im Juni 1987 standen die aktiven Feuerwehrkameraden und deren Frauen, sowie zahlreiche Helferinnen und Helfer im Dienst der Jugendfeuerwehr. Denn unsere Jugendfeuerwehr Stuhr feierte ihr 25jähriges Bestehen. Deshalb war die Jugendfeuerwehr und die Gemeindefeuerwehr Gastgeber für des 7. Kreiszeltlager der Jugendfeuerwehren des Landkreises Diepholz. vom 27.Juni bis 05.Juli 1987. Alle Ortsfeuerwehren der Gemeinde Stuhr arbeiteten gemeinsam am Gelingen dieses Zeltlagers und haben den Gemeinschaftsgeist einer Gemeindefeuerwehr unter Beweis gestellt, zum Wohle unserer Jugendfeuerwehren. Diese Gemeinschaftsarbeit wiederholte sich bei der gemeinsamen Ausrichtung des Kreisfeuerwehrverbandstages am 10. und 11. Juni 1995 in Binkum, bei dem die Gemeindefeuerwehr Stuhr Ausrichter war.
Am 12. August 1989 trafen sich die Feuerwehrkameraden um ca. 23.00 Uhr zu einem Sondereinsatz ohne Löschgeräte, dafür aber mit Fackeln, um ihren Ortsbrandmeister Alfred Detken um 00.00 Uhr zu seinem 62.Geburtstag zu gratulieren. Mit Ablauf des 62. Lebensjahres mußte Alfred Detken zum Monatsende das Amt des Ortsbrandmeisters an seinen Nachfolger.
Hermann Dierks abtreten und vom aktiven Feuerwehrdienst Abschied nehmen. Stellvertretender Ortsbrandmeister ist seitdem 01. September 1989, Horst Haberland.
Zum Ende des Jahres 1990 rückten die Bagger am Feuerwehrhaus an. Es wurde der 1969/70 erstellte Anbau mit zwei Garagen abgerissen und Platz geschaffen für den Neubau einer Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen, Werkstatträumen und einem Schulungsraum im Obergeschoß. Das Tanklöschfahrzeug TLF8 und das Löschgruppenfahrzeug LF8 wurden für die Bauzeit in der Scheune des Ortsbrandmeisters Hermann Dierks, untergestellt. Die Bauarbeiten begannen zügig mit dem Beginn des neuen Jahres. Am 20. August konnte das Richtfest gefeiert werden. Der 24.April 1992 war ein bedeutsamer Tag für die Ortsfeuerwehr Heiligenrode, denn das war der Tag, an dem Ortsbrandmeister Hermann Dierks die Schlüssel für das neue Feuerwehrhaus in Empfang nehmen konnte. Es wurde ein Haus gebaut, das alle Voraussetzungen für einen reibungslosen Feuerwehrdienst erfüllt und sich durch den Baustiel der Umgebung anpaßt. Es wurde eine Bausumme von 1,65 Millionen DM verbaut.
Der Ortsbrandmeister Hermann Dierks und der stellvertretende Ortsbrandmeister Horst Haberland, stellten sich nach Ablauf einer Dienstperiode nicht für eine Zweite zur Verfügung. Die Mitglieder wählten auf der Jahreshauptversammlung 1994 Helmut True zum Ortsbrandmeister und Hayo Wilken zum Stellvertreter. Der Amtswechsel wurde am 31.August 1995 mit einer kleinen Feierstunde im Rathaus Stuhr vollzogen.
Hochwasser in Stuhr:
Der größte und längste Feuerwehreinsatz in der Gemeinde Stuhr, war das Hochwasser im Oktober 1998. Nach langen starken Regengüssen mit Stürmen war der Niederschlag in unserer Region so stark, daß der Klosterbach im Ortsteil Blocken über seine Ufer trat. Die übergelaufenen Wassermassen liefen in die Niederungen der Wohnbebauung der Gebiete Stuhr-Moordeich, Alt Stuhr und Königshof. Die Stuhrer Feuerwehren, die tagelang im Einsatz waren, wurden von den Bereitschaften der Kreisfeuerwehr Diepholz und dem Technischen Hilfswerk tatkräftig unterstützt. Von Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden, von Helfern des Technischen Hilfswerks, freiwillig helfenden Bürgern und Bedienstete der Gemeinde Stuhr wurden fast unzählbare Stunden im Hochwassereinsatz, rund um die Uhr, geleistet. Auch in der unmittelbaren Nachbarschaft Delmenhorst und Bassum waren ebenfalls erhebliche Überschwemmungen zu beklagen.
Im Jubiläumsjahr, am 22. Februar 2001 übergaben Bürgermeister Huntemann und Gemeindedirektor Döring, der Ortsfeuerwehr Heiligenrode ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16/24. Dieses Fahrzeug löst das 1973 in Dienst gestellte TLF 8 ab.
Die Ausrüstung einer Feuerwehr ist das Sichtbare, aber ebenso wichtig ist die Ausbildung der Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner. Alle im aktiven Dienst befindlichen Feuerwehrmitglieder haben eine Anzahl vorgeschriebener Ausbildungslehrgänge zu besuchen. Darüber hinaus werden von vielen Mitgliedern noch freiwillig Sonderlehrgänge für Spezialaufgaben besucht. Die Lehrgänge werden in der Gemeindefeuerwehr , den Feuerwehrtechnischen Zentralen Barrien und Wehrbleck, als Abend- und Wochenendlehrgänge, sowie an den Landesfeuerwehrschulen in Loy und Celle als Wochenlehrgänge besucht. Die Lehrgangsteilnehmer erhalten für ihre aufgewandte Freizeit eine kleine Lehrgangsentschädigung aus der Gemeindekasse.
Seit dem April 2003 ist die Ortsfeuerwehr Heiligenrode auch auf internationaler Ebene vertreten, zumindest bei den Wettbewerben des CTIF (Comité Technique International de prévention et d’extinction du Feu; deutsch: Internationales technisches Komitee für vorbeugenden Brandschutz und Feuerlöschwesen). Die Gruppe hat im Jahr 2004 erstmals das Bundesleistungsabzeichen in Bronze erworben.
Nach zwölf Dienstjahren als Ortsbrandmeister ließ sich Helmut True nicht mehr für eine Wiederwahl aufstellen. Der bisherige Gruppenführer Sven Lüßen wird am 08. März 2008 als sein Nachfolger eingeführt.
Da die Fahrzeugpumpe des LF8 nicht mehr die Zuverlässigkeit aufwies, musste über eine neue Lösung nachgedacht werden. Somit wurden am 03.03.2011 ein LF-L und ein TSF vom Bürgermeister Cord Bockhop an die Ortsfeuerwehr übergeben. Damit hat sich auch die bisherige Aufgabe der Ortsfeuerwehr Heiligenrode -Wasserförderung über lange Wegstrecke- in den Bereich Logistik gewandelt. Das Löschgruppenfahrzeug Logistik (LF-L) ist das Erste in Niedersachsen dieser Art und verbindet die Funktionalität eines Gerätewagen Logistik mit der Schlagkraft eines Löschgruppenfahrzeugs und ist ein Gemeinschaftsprojekt der Feuerwehr Dortmund und der Firma Schlingmann, Dissen (NRW).
Die Ausrüstung einer Feuerwehr ist das Sichtbare, aber ebenso wichtig ist die Ausbildung der Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner. Alle im aktiven Dienst befindlichen Feuerwehrmitglieder haben eine Anzahl vorgeschriebener Ausbildungslehrgänge zu besuchen. Darüber hinaus werden von vielen Mitgliedern noch freiwillig Sonderlehrgänge für Spezialaufgaben besucht. Die Lehrgänge werden in der Gemeindefeuerwehr , den Feuerwehrtechnischen Zentralen Barrien und Wehrbleck, als Abend- und Wochenendlehrgänge, sowie an den Landesfeuerwehrschulen in Loy und Celle als Wochenlehrgänge besucht. Die Lehrgangsteilnehmer erhalten für ihre aufgewandte Freizeit eine kleine Lehrgangsentschädigung aus der Gemeindekasse.