Der Recyclinghof B & W ist angesiedelt am Rodendamm in Brinkum und bietet folgende Dienstleistungen: 

  • Intelligente Entsorgungslösungen im Raum Bremen und Niedersachsen 
  • Entsorgung, Recycling, Containerdienst und vielfältige Dienstleistungen: 
  • Holz, Papier, Gewerbeabfälle, 
  • Schrotte, Metalle, 
  • mineralische Abfälle und Kunststoffe 
  • Transport und Recycling aller Abfälle 

 

Sonntag, 24.05.2015 

Die OF Brinkum wurde um 23:53 Uhr mit dem Einsatzstichwort „Feuer Recyclinghof“ zum Gelände der Firma Baench & Wippersteg alarmiert. Bereits auf der Anfahrt wurde die Alarmstufe auf B3 sowie Sonderalarm „zwei Drehleitern, Schlauchwagen, TEL Nord und zwei Gemeindebrandmeister“ erhöht, da starker Feuerschein sichtbar war. 

Montag, 25.05.2015 

Zunächst kamen die Drehleiter Syke, die Hubarbeitsbühne Leeste, eine DLK der Berufsfeuerwehr Bremen sowie Flugfeldlöschfahrzeug vom Airport Bremen zum Einsatz. Insgesamt hat das Einsatzobjekt die Ausmaße von ca. 200 x 100 Metern und besteht aus mehreren Hallen, in denen Sortieranlagen stehen und Wertstoffe lagern. Angrenzend gibt es mehrere Freiflächen, auf denen sortierte Holzabfälle lagern. Die zur Freilagerfläche 1 hin offene Halle 1 mit den Außenabmessungen von ca. 40 x 35 Meter stand in Vollbrand. Dort lagerten ca. 1.500 Tonnen Kunststoffabfälle. Im Bereich Betsbruchdamm wurden die DLK und das LF10 Brinkum als Riegelstellung zum Wohnhaus hinter der Halle eingesetzt. Die Brandbekämpfung nahmen die OF Leeste, die BF Bremen sowie das Flugfeldlöschfahrzeug vor. Zu diesem Zeitpunkt hatte bereits eine massive Brandausbreitung auf die Freilagerfläche 1 übergegriffen, wo etwa ca. 2.500 Tonnen Holzabfälle und Holzhackschnitzel aufgehäuft waren.  

Die Brandbekämpfung an dieser Stelle übernahm das TLF Brinkum und die OF Stuhr. Es gelang, mehrere Bagger und Radlader aus dem Gefahrenbereich zu entfernen. Im weiteren Verlauf unterstützten zusätzlich die OF Fahrenhorst und die DLK Syke. Die umfangreiche Wasserversorgung stellten zunächst die OF Melchiorshausen, Erichshof, Gr. Mackenstedt und Heiligenrode sicher. Das Betriebsgelände der Firma Schöller wurde als Standort für die Einsatzleitung und für die Versorgung der Einsatzkräfte festgelegt. Der Einsatz wurde ab 0:40 Uhr aus dem ELW Fahrenhorst geleitet. Die TEL-Nord übernahm ab 1.48 Uhr.  

Zum Eigenschutz der eingesetzten Kräfte wurden der hauptamtliche Rettungsdienst, abgelöst von der DRK-Bereitschaft Brinkum, sowie der leitende Notarzt alarmiert. Für die Pressearbeit wurde ein eigener Einsatzabschnitt festgelegt. Die Brandbekämpfung direkt in der Halle 2 mit mehreren Sortieranlagen übernahmen die OF Seckenhausen sowie Teile der OF Melchiorshausen und Leeste. Um 1.14 Uhr stürzte die Halle 1 ein. Die Brandausbreitung auf das Bürogebäude sowie eine große Lagerfläche mit Holzhackschnitzel konnte verhindert werden. Der GW-G Syke bekam die Aufgabe, das Eindringen von Löschwasser zu verhindern, unterstützt vom Abwasserverband Stuhr-Weyhe sowie einer Fremdfirma. Nach 3.00 Uhr wurde eine großräumige Absperrung der umliegenden Straßen sowie eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf BAB 1 auf 60 km/h angeordnet. Zum Auffangen des Löschwassers schloss man die Hofeinfahrt am Rodendamm um 4:40 Uhr mit Sandsäcken. Eine Witterungsänderung ab 5:23 Uhr drückte den Rauch massiv in einen Einsatzabschnitt und in Richtung Tierheim. Daher nahmen die alarmierten Messstaffeln des Landkreises Messung im Bürogebäude B&W, beim Tierheim sowie bei weiteren im Rauchbereich liegenden Firmen vor.  

Um 5:40 Uhr waren bereits ungefähr 250 Einsatzkräfte vor Ort. Ab etwa 6.00 Uhr begann in Abstimmung mit dem Abwasserverband ein massiver Schaumeinsatz mit dem Ziel, das Feuer und die starke Rauchentwicklung weiter einzudämmen, was nach einiger Zeit Wirkung zeigte. Die Polizei forderte die Bevölkerung zum Schließen von Fenstern und Türen auf. Die Messgruppe Nord der OF Sudweyhe und Barrien wiederholten die Luftmessungen ständig. Im Laufe des Vormittags war der Brand bereits merkbar eingedämmt. Ab 7.30 Uhr fand ein Personalwechsel statt. Die Kräfte der KFB 2 übernahmen die Aufgaben in den Einsatzanschnitten. Die Besatzungen der Sonderfahrzeuge wurden durch Mitglieder der jeweils eigenen Feuerwehr abgelöst. Die Anzahl der Einsatzkräfte konnte auf ca. 150 reduziert werden. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, begannen Mitarbeitern der Firma ab 8.00 Uhr mit Hilfe von Baggern, Radladern und LKWs die Umlagerung der Holzhackschnitzelhaufen und des abgelöschten Materials. Eine Evakuierung des Tierheimes durch eigene Mitarbeiter begann gegen 8:30 Uhr. Für eine bessere Abschätzung der Rauchausbreitung sowie der Wirkung des Schaumeinsatzes überflog der Polizeihubschrauber Phönix die Einsatzstelle um etwa 9:30 Uhr. Gegen 12.00 Uhr musste an der Rückseite der Halle 1 gelagerter Müll abgelöscht werden. Ab diesem Zeitpunkt war das Feuer soweit unter Kontrolle, dass mit einer weiteren Ausbreitung nicht zu rechnen war. Für die Folgetage erarbeitete man einen Schichtplan für die regelmäßige Auswechslung der eingesetzten Kräfte.  

 

Dienstag, 26.05.2015 

Um etwa 00:30 Uhr forderten Probleme mit dem Löschwasser weitere Maßnahmen. Probeentnahmen wurden vorgenommen. Das Löschwasser wurde nach Abstimmung mit dem Abwasserverband sowie Hansewasser über das Abwassersystem abgeführt. Zusätzlich musste ab 3:20 Uhr der Bau eines Deiches zum Nachbargrundstück angeordnet werden. Parallel wurde Teile der OF Stuhr mit dem Abpumpen des Wassers aus einer Halle beauftragt. Um 7:14 Uhr waren diese Maßnahmen abgeschlossen.  

 

Mit dem Rückbau mehrerer Schaumwasserwerfer sowie der Herauslösung der BF Bremen um 6:12 Uhr wird der massive Schaumeinsatz deutlich reduziert. Das Ablöschen erfolgt danach über die DLK Brinkum sowie den beiden HAB Leeste und Bassum. Dabei wurde das vorhandene Löschwasser recycelt und teilweise wieder über die genannten Fahrzeuge abgegeben. Um 9.00 Uhr sind noch etwa 80 Einsatzkräfte vor Ort. Ab 15:00 Uhr begann die Kripo Diepholz die Brandermittlung. Mit einem Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde wurde noch umsetzbare weitere Wasserschutzmaßnahmen besprochen. Gegen 17 Uhr war fast keine Rauchentwicklung mehr vorhanden, weshalb für die Nachbarschaft keine Gefahr mehr bestand. Ein umgelagerter Holzhackschnitzelhaufen zeigte im Verlauf des Tages mehrfach leichte Rauchbildung. Deshalb startete eine permanente Temperaturüberwachung mit Wärmebildkamera und Heumesssonde. Weiteren Maßnahmen waren im Verlauf des Einsatzes nicht notwendig. Um 18.08 Uhr teilte Hansewasser erste Ergebnisse bzgl. der Wasserproben und die Notwendigkeit weiterer Analysen mit. Die Vermengung mit dem Abwasser wurde jedoch als unbedenklich erklärt. Die Stärke der Einsatzkräfte wurde im Laufe des Abends auf 50 Personen reduziert. 

 

Mittwoch, 27.05.2015 

Nach dem Vorliegen unbedenklicher Messwerte wurde das Bürogebäude der geschädigten Firma, das evakuierte Tierheim sowie die Nachbarfirma Gerdes um 9.41Uhr freigegeben. In Absprache mit dem Bauamt der Gemeinde Stuhr wurde um 12:18 Uhr angeordnet, dass die an Halle 1 vorhandene Seitenverkleidung entfernt werden muss. Für die Halle 2 wurde eine Nutzungsuntersagung erteilt. Die Brandermittler von Polizei und Versicherung gaben gegen 12:30 Uhr den bisher beschlagnahmten Teil der Halle 1 frei. Die Einsatzkräfte wurden weiter reduziert. Löschmaßnahmen nahmen noch die DLK Brinkum sowie HAB Leeste bei der Umlagerung des Brandgutes vor. Weitere Löscharbeiten waren nur noch in unregelmäßigen Abständen erforderlich. 

 

Donnerstag, 28.05.2015 

Um 5:31 Uhr wurde auch die HAB Leeste aus dem Einsatz herausgelöst. Durch Abbrucharbeiten an Halle 1 kam es gegen 9.00 Uhr zu einem Löschwasseraustritt, der umgehende Absperrmaßnahmen erforderte. Der Abwasserverband setzte für die Aufnahme einen Saugwagen ein. Im Beisein eines Statikers wurde auch das Vordach der Halle 2 eingerissen. Um 11.20 Uhr wurde ein Unternehmen mit der Straßenreinigung beauftragt. Die Löscharbeiten wurden um 12.00 Uhr eingestellt, aber das Brandgut weiter beobachtet. Eine abschließende Begehung mit der Unteren Wasserbehörde um 17.25 Uhr hatte zur Folge, dass die auf dem Graben vorhanden Sperren verbleiben, aber weitere Maßnahmen nicht angeordnet wurden. Mit einer abschließenden Lagebesprechung wurde das Betriebsgelände im Beisein der Polizei an den Betreiber übergeben. Der Einsatz wurde um 18.:20 Uhr beendet. In den Folgetagen waren mehrere Einsätze für Nachlöscharbeiten notwendig.