2011 

Das neue LF 10 (Fahrgestell Mercedes Atego, Aufbau Ziegler) konnte der Feuerwehr übergeben werden. Erstmalig war ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe ausgestattet, was zukünftig zum Standard für weiteren Beschaffungen wurde. Neben einem 800-Liter-Wassertank für die Brandbekämpfung verfügt das Fahrzeug über eine erweiterte Ausstattung für die technische Hilfeleistung.  

Ganz besonders wird der 1. Mai dieses Jahres in Erinnerung bleiben. Aufgrund von Brandstiftung gab es in den frühen Morgenstunden gleich zwei Großbrände in der Gemeinde. Das ehemalige Sägewerk Wittenberg in Neukrug wurde dabei zu großen Teilen zerstört. Noch während der Löscharbeiten stieg plötzlich über dem Gewerbegebiet Brinkum-Süd dunkler Rauch auf. In der offenen Lagerhalle der Firma Leymann brannten Baustoffe. Der Brandstifter konnte noch vor Ort von der Polizei festgenommen werden. Im Einsatz waren alle Ortsfeuerwehren der Gemeinde Stuhr sowie die Feuerwehren der Gemeinde Weyhe und der Stadt Syke sowie ein Löschzug der Berufsfeuerwehr Bremen. 

Im Landkreis Diepholz wurde der Probebetrieb für den Digitalfunk aufgenommen. In diesem Zusammenhang änderten sich die Funkrufnamen für Fahrzeuge und Führungskräfte. Der Förderverein richtete zum ersten Mal einen eigenen Kuppelcontest im Feuerwehrhaus Brinkum aus. Auf dem Betriebshof der BSAG in Bremen wurden die Führungskräfte der betroffenen Ortsfeuerwehren in Hilfeleistungseinsätzen im Zusammenhang mit Straßenbahnen geschult.  

2012 

Das TroLF musste wegen starken Rostbefalls vorzeitig ausgemustert werden. Aus diesem Grund begann neben der Ausschreibung für eine neue Drehleiter auch die Ausschreibung für einen Mannschaftstransportwagen (MTW). Durch Beschluss der Kreisfeuerwehrführung werden die Bereitschaftsführer mit einem Führungsfahrzeug ausgestattet, wodurch ein Suzuki-Jeep in für die Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 in Brinkum stationiert wurde.  

Die persönliche Schutzausrüstung änderte sich. Neben dem Wechsel von oranger zu schwarzer Einsatzbekleidung beschaffte man neue Helme. Mit Hilfe eines Feuerwehrverwaltungsprogramms werden Personaldaten sowie die persönliche Schutzausrüstung digital verwaltet. Auch die Erfassung der Einsatzberichte wurde damit abgewickelt. Aufgrund des neuen Brandschutzgesetzes in Niedersachsen wurde das Höchstalter für aktive Feuerwehrleute von 62 Jahre auf 63 Jahre angehoben. Das Highlight des Jahres war die Ausrichtung des Kreiszeltlagers der Jugendfeuerwehren des Landkreises Diepholz aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der ehemaligen Jugendfeuerwehr Brinkum. Dieses fand rund um das Feuerwehrhaus Brinkum statt. Hierzu gibt es an anderer Stelle einen gesonderten Bericht. 

2013 

Aufgrund geänderter örtlicher Belange wurde das in die Jahre gekommene und stark rostende TroLF 250 durch einen Mannschaftstransportwagen (MTW) ersetzt. Das Fahrzeug Mercedes-Benz Sprinter wurde von der im Ort ansässigen Firma Eggers Fahrzeugbau nach den Bedürfnissen der OF Brinkum ausgebaut. Neben den Aufgaben vor Ort wird es zusätzlich Bestandteil des Fachzuges Gefahrstoff der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 (KFB 1) des Landkreises Diepholz. 

Das seit 2012 in Brinkum stationierte Führungsfahrzeug der KFB1 wird durch einen Kommandowagen (Kdow) VW Amarok ersetzt und ergänzt seither den Fuhrpark der Ortsfeuerwehr Brinkum.  

Mit 128 Einsätzen wurde die Ortsfeuerwehr in diesem Jahr extrem gefordert. Besonders zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang eine Gasexplosion aufgrund einer manipulierten Gasleitung. Eine große Anzahl von schweren Verkehrsunfällen mit mehreren Toten forderte die Kameradinnen und Kameraden auch mental. Sogar ein kurioser Einsatz war dabei: Die Meldung der Leitstelle war durchaus dramatisch. Gebäudebrand Kirche Brinkum. Vor Ort wurde eine komplette Verqualmung des Kirchenschiffes festgestellt. Erst nach langer Suche, auch unter Zuhilfenahme von zwei Wärmebildkameras, konnte die Ursache gefunden werden. Eine Dohle hatte mit ihrem Nest den Schornstein verstopft. 

2014 

Anfang 2014 wurde Ortsbrandmeister Cord Tinnemeyer nach 12-jähriger Dienstzeit durch seinen bisherigen Stellvertreter Thomas Erdt abgelöst. Zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister wurde Rolf Wiechmann gewählt.  

Im Spätsommer 2014 fand die Übergabe der neue Gelenk-Drehleiter DLA(K) 23/12 M32L-AS der Firma Magirus Brandschutztechnik statt. Sie ersetzte die mittlerweile 26 Jahre alte Drehleiter DLK 23/12 der Firma Metz. Neben einem fernbedienbaren Wasserwerfer sorgt unter anderem der 4-Personen Rettungskorb mit einer bis zu 270 kg belastbaren Krankentragenaufnahme für eine effektive Brandbekämpfung und sichere Menschenrettung. Große Aufregung herrschte nach der Fahrzeugabnahme der DLK an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) durch die Feststellung eines Schadens am Fahrzeugrahmen, der bei Garantiearbeiten verursacht wurde. Nach einer Reihe von Gutachten wurde die Firma Eggers mit der Beseitigung des Schadens beauftragt. 

Auf Beschluss des Ortskommandos wird zukünftig auf die Sirenenalarmierung verzichtet. Sie bleibt jedoch als Ausfallsicherung bestehen. Eine Besonderheit dieses Jahres ist die Häufung von Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlage. Der Neubau eines Pflegeheims an der Weyher Straße machte die Schulung von 90 Feuerwehrleuten aus mehreren Ortsfeuerwehren erforderlich. 

2015 

Einer der größten Brände der letzten Jahrzehnte im Landkreis Diepholz entwickelte sich in der Nacht zu Pfingstmontag im Gewerbegebiet Brinkum-Mitte. Auf dem Gelände eines Recyclingbetriebes hatte sich durch Selbstentzündung in kürzester Zeit ein Großbrand entwickelt der 4.000 Tonnen Müll und zwei Hallen vernichtete. Zeitweise mehr als 250 Feuerwehrkräfte aus dem ganzen Landkreis sowie von Flughafenfeuerwehr und Berufsfeuerwehr Bremen waren mehr als vier Tagen jeweils 24 Stunden im Einsatz. In einem gesonderten Kapitel wird der Einsatzverlauf genauer beschrieben.  

Obwohl eigentlich bereits für die Fußballweltmeisterschaft 2006 geplant, geht der Digitalfunk in 2015 endlich in den Echtbetrieb. Zu einer Extremsituation führt auch bei den Feuerwehren die Flüchtlingswelle aus Nordafrika. Um die Unterbringung der dem Land Niedersachsen zugewiesenen Flüchtlingen umgehend vornehmen zu können, werden die Räumlichkeiten der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz an den Standorten Celle und Loy für die Dauer von 3 Wochen zu Flüchtlingsheimen umzufunktionieren.  

2016 

Nach der Einführung des Digitalfunks stand die Vorbereitung für die digitale Alarmierung an. Sämtliche Alarm- und Ausrückeordnungen mussten überarbeitet und neu abgestimmt werden. Zukünftig sollen über 30 Einsatzstichwörter für unsere Ortsfeuerwehr im Einsatzleitrechner der FEL hinterlegt sein. Im Zusammenhang mit dem Großbrand eines Klinikums in Delmenhorst wurde über die Kreisfeuerwehr angefragt, ob die Ortsfeuerwehr Brinkum an der Hauptwache der Berufsfeuerwehr Delmenhorst für das Stadtgebiet den Brandschutz sicherstellen könnte. Diese Aufgabe wurde für insgesamt 16 Stunden übernommen.  

2017 

Wieder stand eine Fahrzeugbeschaffung an. Als Ersatzbeschaffung für das TLF 16/25 begann die Planung für ein LF 20. Unter dem Thema Ausbildung wurde Besonders angeboten. Highlight war ein Ausbildungstag an der NABK in Loy. Von 30 Kameraden wurden mehrere Übungslagen durchgespielt. Das Thema „Absturzsicherung“ nahm wieder Fahrt auf. Nachdem seit mehreren Jahren keine Lehrgänge auf Landesebene angeboten wurden, fand wieder eine Ausbildung auf Gemeindeebene statt. Die Ausbildung „Motorsägearbeiten“ wurde durch die Niedersächsischen Landesforsten begonnen.  

In Zusammenarbeit mit unserem Fachdienst, den betroffenen Feuerwehren, sowie Polizei, Rettungsdienst und der FEL erarbeitete man in enger Abstimmung ein Einsatzkonzept für die Großbaustelle auf der BAB A1. Das Konzept bewährte sich bei vielen Einsätzen auch in Verbindung mit verletzten Personen. Zu den 152 Einsätzen in diesem Jahr gehörten auch zwei Stürme mit den Namen „Sebastian“ und „Xavier“, die allein für 42 Einsätze sorgten. 

2018 

Die Einsatzzahlen stiegen nochmals an. Insgesamt 163 Alarmierungen waren ein neuer Höchstwert in der Geschichte der Ortsfeuerwehr Brinkum. Das Einsatzgeschehen entwickelt sich immer mehr zu technischen Hilfeleistungen, mittlerweile häufig auch in Verbindung mit Rettungsdiensteinsätzen. Die Baustelle auf der A1 forderte 41 Einsätze.  

Nicht wegen des Brandes, sondern vielmehr wegen einer damit verbundenen Hilfsaktion blieb ein Brand in einem Verbrauchermarkt in Gr. Mackenstedt in Erinnerung. Die Besatzung unseres TLF hatte kurzerhand einer Frau die Haare gewaschen und damit ein Färbemittel wieder entfernt. Da diese Aktion von einem Fernsehteam vermarket wurde, konnten sogar Zuschauer in Österreich unsere Hilfsbereitschaft im Fernsehen bestaunen. 

Ein ganz anderes Thema wurde aktuell. Durch die immer weiter steigenden Miet- und Baulandpreise wird es insbesondere für jüngere Kameraden schwierig, Wohnraum in Brinkum zu finden. 

Leider waren erneut Probleme bei einer Fahrzeugbeschaffung zu beklagen. Das bei Mercedes bestellte Fahrgestell für das LF 20 konnte zum vereinbarten Termin nicht in der richtigen Konfiguration ausgeliefert werden.  

2019 

Das Thema Einsatzstellenhygiene gewann durch landesweite Betrachtungen an Bedeutung. Für die Ortsfeuerwehrwehren der Gemeinde Stuhr gab es im ersten Schritt mehrere Sätze Wechselbekleidung sowie umfangreiche Reinigungsmaterialien, um direkt an der Einsatzstelle die Bekleidung zu wechseln. Im Sommer wurden bei den turnusmäßigen Wahlen Thomas Erdt als Ortsbrandmeister sowie Rolf Wiechmann als stellvertretender Ortsbrandmeister in ihren Ämtern bestätigt. Highlight war die offizielle Übergabe des neuen LF20 im August. Als Fahrgestell wurde ein Mercedes Atego 1630 gewählt. Der Aufbau stammt von der Firma Rosenbauer und ist u.a. mit einem 3.000-Liter-Wassertank sowie einer Druckzumischanlage für Schaummittel ausgestattet. 

Das Einsatzgeschehen war mit 148 Einsätze erneut recht hoch. In Erinnerung wird ein Auffahrunfall mit mehreren Kleinbussen auf der A1 bleiben. Betroffen war eine südkoreanische Reisegruppe mit 32 Personen, die bis zu ihrer Abholung mit einem anderen Bus im Feuerwehrhaus versorgt und betreut wurden. Durch die Gemeindeverwaltung wurde ein Gutachter mit der Erstellung eines Feuerwehrwehrbedarfsplanes beauftragt. Insbesondere soll überprüft werden, ob die vorgegebenen Schutzziele erreicht und die Feuerwehren angemessen mit Personal, Schutzausstattung, Fahrzeugen und sonstigen feuerwehrtechnischen Geräten und Einrichtungen ausgestattet sind.  

2020 

Im Jahr 2020 wird nach umfangreichen Vorbereitungen und Vorarbeiten die digitale Alarmierung starten. Auch werden die Ergebnisse des Feuerwehrbedarfsplans der Freiwilligen Feuerwehr Stuhr mit Spannung erwartet. Aber für die Ortsfeuerwehr wird dieses Jahr insbesondere das 125. Jubiläum im Vordergrund stehen unter dem Motto:  

112 Prozent im Einsatz für Brinkum und umzu… seit 125 Jahren