Ein Techniksprung war sicherlich die Beschaffung der ersten drei Atemschutzgeräte im Jahre 1963. Eine neue Tragkraftspritze wurde 1965 in Dienst gestellt. Die beiden direkt nach dem Krieg beschafften Tragkraftspritzen waren mittlerweile überaltert und nicht mehr einsatzsicher. 

Im Herbst 1967 wurde das erste Tanklöschfahrzeug zur größten Freude der Kameraden in Empfang genommen. 

1970 konnte die Feuerwehr Brinkum dann ihr 75jähriges Jubiläum mit einer Festwoche feiern.  

Als Dietrich Busch 1971 sein Amt zur Verfügung stellte, wählte man Herbert Gätjen zu seinem Nachfolger als Gemeindebrandmeister. Gleichfalls 1971 kam das erste Hubrettungsfahrzeug nach Brinkum. Es handelte sich um eine Drehleiter vom Typ DL 30, die kostengünstig von der Berliner Feuerwehr erworben wurde. Das Fahrzeug war 10 Jahre alt und technisch in einem hervorragenden Zustand.  


Eine weitere Verbesserung der Schlagkraft fand im Jahre 1973 statt. Ein Jeep der Bundeswehr wurde zu einem Pulverlöschfahrzeug umgerüstet. Der damalige Gemeindedirektor Rendigs stellte unter Hinweis auf die entstehenden Kosten in Höhe von 5.500 DM fest: „Gemessen an der Verbesserung des Feuerschutzes ist das eine recht billige Lösung“. Mit der Komplettierung des Fahrzeugparks trug man der gewerblichen Entwicklung der Gemeinde Brinkum Rechnung, da bestimmte Brände in Betrieben nur wirksam mit Pulver bekämpft werden konnten. Mit dem Pulverlöschfahrzeug TroLF 250 war die Wehr optimal für diese Einsatzart ausgerüstet. 

Mit der Gebiets- und Gemeindereform 1974 änderte sich auch der Status der Feuerwehr in Brinkum. Die ehemaligen Feuerwehren Brinkum, Fahrenhorst, Gr. Mackenstedt, Heiligenrode, Seckenhausen und Stuhr wurden in Ortsfeuerwehren umbenannt und als „Freiwillige Feuerwehr Stuhr“ zusammengefasst. Die bisherigen Gemeindebrandmeister der einzelnen Feuerwehren bekamen den Titel Ortsbrandmeister. Die Freiwillige Feuerwehr Stuhr wird seit dieser Zeit geführt vom Gemeindebrandmeister, der der dienstliche Vorgesetzte der Ortsbrandmeister wurde. Als erste Maßnahme erfolgte die Verteilung von Spezialaufgaben an die einzelnen Ortsfeuerwehren. Die Ortsfeuerwehr Brinkum erhielt die Sonderaufgabe „Höhen- und Tiefenrettung mit der Drehleiter“ und ist von 1974 bis heute in allen Ortsteilen der Gemeinde Stuhr dafür zuständig. Daneben bestand natürlich weiterhin die Hauptaufgabe in der Sicherstellung des abwehrenden Brandschutzes in Brinkum. Schon damals existierte eine teilweise dichte, städtische Bebauung mit drei Schulen und einem Kindergarten sowie einem ausgedehnten Gewerbegebiet, u.a. bestehend aus einem Azetylenwerk, einem großen Möbellager, einer Brotfabrik, einem großen Warenhaus sowie mehreren Baumärkten. Hinzu kamen die Einsätze auf der Autobahn 1 sowie den beiden, damals noch durch Brinkum verlaufenden Bundesstraßen B6 und B51. Aus der Jugendfeuerwehr Brinkum wurde die Gemeindejugendfeuerwehr Stuhr, die sämtlichen Jugendlichen aus allen Ortsteilen der Gemeinde offenstand.