Die Feuerwehr kaufte im Jahre 1912 von der Gemeinde Hemelingen eine noch gut erhaltene Feuerspritze für 300 Mark. Für eine vollständige Instandsetzung mussten zusätzlich noch 100 Mark aufgewendet werden. Die Spritze wurde später gemeinsam mit einer Feuerspritze aus dem Jahr 1791 veräußert. Zuvor hatte die Gemeinde Brinkum eine größere Handdruckspritze von der Feuerlöschgerätefabrik Tidow Hannover gekauft. Aus Platzmangel wurde im Jahr 1913 der Neubau eines Spritzenhauses beschlossen. Dieses fand seinen Platz in zentraler Lage an der Bremer Straße. Der Entwurf für das neue Haus stammte von Zimmermeister Hinrich Scharringhausen aus Brinkum, während der Bau selbst vom Maurermeister Karl Wöhlke (Melchiorshausen) ausgeführt wurde. Verantwortlich für die Anschaffung der modernen Feuerlöschgeräte in dieser Zeit sowie den Neubau des Spritzenhauses war Hauptmann Johannes Peters. Er sorgte auch für das Anlegen der ersten Feuerlöschbrunnen. In dieser Zeit entwickelte sich auch Brinkum. Neue Siedlungen entstanden und der Handel blühte. Besonders die Schweinemast erreichte ihren Höchststand.
1923 wechselte die Führung. Neuer Hauptmann wurde Heinrich Bruns, der dieses Amt bis 1933 ausübte. Danach übernahmen Hermann Kloke bis 1934 und Hans Helmers bis 1935 das Amt. Im Herbst des Jahres 1926 entschloss man sich zur Anschaffung einer Motorspritze. Eine große Möbelfabrik aus Melle hatte ein günstiges Angebot vorgelegt. Die gebrauchte Motorspritze war fast neu, gab 800 Liter Wasser ab und kostete mitsamt den benötigten Schläuchen nur 4.800 Reichsmark. Ihre Leistungsfähigkeit konnte die Motorspritze bereits nach kurzer Zeit bei der Bekämpfung verschiedener Brände beweisen. Montiert war sie auf einer zweirädrigen Lafette und wurde von Pferden zum Einsatzort gezogen. Um die Feuerwehrleute besser zum Einsatzort bringen zu können, wurde 1935 ein 1,5-Tonnen-Motorwagen gekauft und als Mannschaftswagen umgebaut. Der Wagen diente dann auch als Zugfahrzeug für die genannte Motorspritze. Mit der bis hier beschriebenen Ausrüstung musste die Feuerwehr Brinkum zurechtkommen, als 1939 der zweite Weltkrieg ausbrach. In dieser schwierigen Zeit hatte Hermann Siemer als Wehrführer bis in das Jahr 1946 die Verantwortung für die Feuerwehr Brinkum. Zusätzlich zu der vorhandenen Ausrüstung wurde der Feuerwehr im Jahr 1944 ein Löschgruppenfahrzeug 8 mit eingeschobener Tragkraftspritze zur Verfügung gestellt. Damit sollten die großen Brände durch Bombenabwürfe in Brinkum und den benachbarten Städten von Bremen bis Hannover bekämpft werden. Da die jungen Männer größtenteils zum Wehrdient eingezogen waren, mussten diese Einsätze von den älteren Kameraden teilweise sogar unmittelbar zwischen den Fronten abgeleistet werden. Damals wie heute immer nach dem alten Feuerwehr-Motto: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“.
Als der Krieg 1945 zu Ende war, existierte in Brinkum praktisch keine Feuerwehr mehr. Die Fahrzeuge und Pumpen waren von den Besatzungsmächten mitgenommen worden. Übrig geblieben waren nur eine Handdruckspritze, zwei Kübelspritzen und diverse Schläuche. Auch um die personelle Besetzung stand es zunächst schlecht, da jedermann genug mit sich selbst zu tun hatte. Aber schon im Sommer 1945 regte sich wieder der Wille zur Hilfsbereitschaft für andere. Das Gerätehaus wurde in Ordnung gebracht. Der Rest der Schläuche, Geräte und Spritzen wurden instandgesetzt und für den Einsatz hergerichtet. Am 5. Dezember 1945 fand die erste Nachkriegs-Übung statt mit der zu dieser Zeit fast nur aus älteren Kameraden bestehenden Mannschaft. Zwischenzeitlich hatte die Führung der Feuerwehr nochmals gewechselt. In der Zeit von 1946 und 1949 stand Heinrich Mohrschlacht an vorderster Stelle. In diesen Zeitraum erhielt die Feuerwehr Brinkum die Information, dass auf einem Flugplatz bei Rotenburg noch Feuerwehrfahrzeuge zu beschaffen wären. Mehrere Feuerwehrkameraden fuhren nach Rotenburg und kamen mit einem Mercedes Löschfahrzeug LF 8 zurück. In den Jahren 1946 bis 1948 gelang es, mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung die Ausrüstung der Feuerwehr weiter zu vervollständigen, wobei ein Tragkraftspritzenanhänger und zwei Tragkraftspritzen TS 8 die wichtigste Rolle spielten. Die Spritzen wurden aus verschiedenen alten Teilen zusammengebaut, da die Herstellung von neuen Geräten noch nicht wieder angelaufen war.
Die Feuerwehr war notdürftig ausgerüstet. Aber um die Personalstärke stand es weiterhin schlecht. Die Männer, die aus Krieg und Gefangenschaft zurückkehrten, hatten noch keine Gedanken für die Feuerwehr übrig, zumal sie das Antreten und Kommandieren satthatten. Die Mannschaft war daher überaltert. Trotzdem konnten die Brandeinsätze in Brinkum bewältigt werden. Zusätzlich wurde die Mannschaftsstärke durch Vorgaben der Besatzungsmächte eingeschränkt. Die Feuerwehr Brinkum durfte aus maximal 35 Mitglieder bestehen. Hierzu zählten nicht nur die aktiven Kameraden, sondern auch die Männer, die aus Altersgründen nicht mehr am aktiven Dienst teilnahmen. Benzin und Öl waren nur über Bezugsscheine zu bekommen. Deshalb konnten Übungen mit dem Fahrzeug und den Motorpumpen nur mit großen Schwierigkeiten und meistens erst zum Jahresende durchgeführt werden, wenn das Benzinkontingent leichter überschaubar war.
Ab 1948 erhielt der Leiter der örtlichen Feuerwehr die Bezeichnung „Gemeindebrandmeister“. Hinrich Hamel hatte die Funktion bis 1953 inne.
Nach der Währungsreform bestand endlich wieder die Möglichkeit, Ausrüstungsgegenstände zu beschaffen, was aber aufgrund leerer Gemeindekassen nur in sehr begrenztem Umfang tatsächlich geschah.