Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Brinkum

Ein spannendes und ereignisreiches Jahr für die Ortsfeuerwehr Brinkum: 166 Einsätze und neue Ausbildungsthemen haben das Jahr geprägt

Brinkum-(cm). Als Gäste konnte Ortsbrandmeister Thomas Erdt neben 69 anwesenden Feuerwehrmitgliedern auch die erste Gemeinderätin Bettina Scharrelmann, den stellvertretenden Abschnittsleiter Nord Thomas Meyer, Gemeindebrandmeister Michael Kalusche, den stellvertretenden Gemeindebrandmeister Soenke Heinken sowie den Gemeindejugendfeuerwehrwart Jens Kleemeyer begrüßen.

„Ein in vielerlei Hinsicht spannendes Jahr liegt hinter uns“, so die einleitenden Worte des Ortsbrandmeisters Thomas Erdt. Insgesamt mussten 166 Einsätze abgearbeitet werden. Diese Zahlen bedeuten nicht nur viele Einsatzstunden, sie bedeuten auch einen hohen Zeitaufwand für die Ausbildung.

Insgesamt 2.333 Einsatzkräfte waren dabei über 2.000 Stunden bei Einsätzen gebunden. Die Einsatzfahrzeuge wurden 520-mal eingesetzt. Spitzenreiter war das LF 20 mit 144 Einsätzen, gefolgt vom KdoW mit 132 Einsätzen. Die durchschnittliche Ausrückezeit für diese Einsätze betrug 3 Minuten.

Die Brandeinsätze beliefen sich auf insgesamt 44 Einsätze. Bei den 27 Klein- bzw. Entstehungsbränden handelte es sich insbesondere um PKW-Brände sowie Container- und Mülleimerbrände. Auch 6 Einsätze durch die Meldung einer Brandmeldeanlage sind hier enthalten. Bei den 13 Mittel- und Großbränden waren es 10 Einsätze, bei denen die Ortsfeuerwehr Brinkum als Unterstützung hinzugerufen wurde. Im eigenen Einsatzgebiet war es der Brand in einem Tankstellengebäude sowie der Brand in einer Filteranlage eines großen Gewerbebetriebes in Brinkum Nord.

Für Hilfeleistungen wurde die Ortsfeuerwehr 67-mal angefordert. Hier gab es verschiedene Schwerpunkte. 20-mal handelte es sich um die Unterstützung des Rettungsdienstes oder der Polizei. Tragehilfe mit und ohne Drehleiter, Türöffnungen, Reanimationen oder „Person droht zu springen“ sind Stichwörter, die hierzu gehören. Einige Male war es auch ein First-Responder-Einsatz. Leider wurden hier auch verstorbene Personen vorgefunden, oder es mussten Reanimationen erfolglos abgebrochen werden.

23 Verkehrsunfälle, oft in Zusammenarbeit mit der Ortsfeuerwehr Gr. Mackenstedt und der Berufsfeuerwehr Bremen, gehören auch zu den Hilfeleistungen. Hierbei handelte es sich teilweise um schwere Unfälle auf der Autobahn oder auf Bundes-, Kreis- und Gemeindestraßen.

Wasser war das ganze Jahr ein Thema. Keller mussten ausgepumpt werden, Straßen standen nach Starkregen oder Rohrbruch unter Wasser, und einmal war eine Person in der Ochtum. Auch im Zusammenhang mit Sturm gab es mehrere Einsätze.

Weitere Hilfeleistungen betrafen Personen, die im Aufzug eingeschlossen waren, oder Personen, die in eine Güllegrube eingebrochen waren. Auch gemeldete Gasaustritte und eine Tierrettung sind hier erwähnenswert.

Die Autobahn ist einer der Schwerpunkte im Einsatzgeschehen. Unter den Brand- und Hilfeleistungseinsätzen sind 21 Einsätze auf der Autobahn enthalten. Das seit Mitte letzten Jahres neu eingeführte Einsatzkonzept mit der Ortsfeuerwehr Gr. Mackenstedt hat sich bewährt.

Leider ist die Anzahl der Fehlalarme gegenüber dem Vorjahr deutlich auf 51 angestiegen. Ursache hierfür ist die Überarbeitung der Alarm- und Ausrückeordnung der Ortsfeuerwehren. Bei bestimmten Gebäuden wird nun gleich eine zweite Ortsfeuerwehr oder die Drehleitereinheit Brinkum mitalarmiert. Auch Brandsicherheitswachen wurden wieder gestellt.

Um diese Einsätze abarbeiten zu können, kann die Ortsfeuerwehr zum Jahreswechsel auf 76 aktive Mitglieder, davon sechs Frauen, zurückgreifen. Insgesamt konnten sieben Mitglieder, darunter sechs Quereinsteiger sowie eine Übernahme aus der Jugendfeuerwehr, hinzugewonnen werden. Vier Mitglieder haben die Ortsfeuerwehr aufgrund von Wohnortwechsel oder persönlichen Gründen verlassen. Weitere 39 Kinder und Jugendliche sind Mitglieder in der Jugendfeuerwehr, und 15 Mitglieder gehören der Altersabteilung an.

Insgesamt stehen der Ortsfeuerwehr 35 Kameraden als Atemschutzgeräteträger zur Verfügung. Zusätzlich sind 22 Kameraden als CSA-Träger ausgebildet und stehen dem ABC-Zug Nord des Landkreises zur Verfügung. Weitere 12 Kameraden sind ausgebildete Rettungs- oder Notfallsanitäter.

112 Ausbildungsdienste, Mitgliedersammlungen und Ortskommandositzungen sind im letzten Jahr durchgeführt worden. Hier gab es zwei Schwerpunkte:

Zum einen die modulare Grundausbildung. Hierfür wurden zu Beginn des Jahres extra die Gruppen neu aufgeteilt. Insgesamt konnten so 15 Mitglieder mit der neuen Ausbildungsform starten. Die Truppmann 1- und 2-Ausbildung wird nun durch die Qualifizierungsstufen „Einsatzfähigkeit“ und „Truppmann/frau“ abgelöst. Diese Form der Ausbildung ermöglicht es, neue Mitglieder besser und schneller in das Einsatzgeschehen einbinden zu können. Insgesamt konnten so im letzten Jahr neun Mitglieder den Kompetenznachweis für die Einsatzfähigkeit und weitere sieben den als Truppmann bzw. -frau ablegen.

Zum anderen wurde die Ausbildung im Bereich der „technischen Unfallrettung“ vertieft. Bei 22 Sonderdiensten wurde an den umfangreichen Gerätschaften geübt. Zusätzlich konnten 35 Lehrgänge bzw. Fortbildungen an verschiedenen Einrichtungen besucht werden.

Das Team der Brandschutzerziehung hat sieben Veranstaltungen mit über 270 Kindern durchgeführt. Das Feedback der Lehrer bzw. Erzieher für diese Veranstaltungen war sehr positiv.

Das Feuerwehrhaus hat im vergangenen Jahr eine Brandmeldeanlage erhalten. Ein sehr wichtiger Schritt, insbesondere weil es im vergangenen Jahr wieder einige schwere Brände in Feuerwehrhäusern gab.

Zum Thema Neubeschaffung des Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeugs wurde über den aktuellen Sachstand berichtet. Der Großteil der Beladung und das Fahrgestell sind bereits geliefert. Die Fertigstellung und Auslieferung sind für Ende 2025 geplant.

Auch eine umfangreiche Erneuerung der persönlichen Schutzausrüstung, einschließlich neuer Handschuhe und Flammschutzhauben, ist erfolgt. An dieser Stelle dankte Thomas Erdt auch dem Förderverein, der die Ortsfeuerwehr wieder an vielen Stellen unterstützt hat – sei es mit T-Shirts, Polo- oder Sweatshirts, einem weiteren iPad oder den Bildschirmen im Alarmgang der Feuerwehr. Auch ein Sommerfamilienfest wurde durch den Förderverein organisiert und gesponsert.

Mit einer ganzen Reihe an Dankesworten endete der Bericht des Ortsbrandmeisters. Insbesondere dankte er seinem Stellvertreter Rolf Wiechmann für die sehr gute Zusammenarbeit.

Marvin Frost, als erster Gerätewart der Ortsfeuerwehr, berichtete über behobene Mängel und Defekte an den Fahrzeugen und im Feuerwehrhaus. Ganz besonders dankte er der Mannschaft für ihre permanente Unterstützung des Teams der Gerätewarte.

Der Jugendwart Dennis Spörhase berichtete für die Jugendfeuerwehr Brinkum/Stuhr, während Jens Kleemeyer als Gemeindejugendfeuerwehrwart über die Mitgliederzahlen auf Orts- und Gemeindeebene informierte. Viele Aktivitäten und Veranstaltungen wurden durchgeführt, wobei der Höhepunkt das Zeltlager in Kirchdorf war.

Gemeindebrandmeister Michael Kalusche berichtete über das Einsatzgeschehen in der Gemeinde. Weitere Ausführungen betrafen die Maßnahmen, die sich aus dem Feuerwehrbedarfsplan ergeben, sowie deren Umsetzungsstand. Auch die Auswertung zur Schutzzielerreichung in der Gemeinde wurde thematisiert; diese konnte für das Jahr 2023 erreicht werden. Der Mitgliederbestand der Gemeindefeuerwehr entwickelt sich derzeit sehr positiv, und im vergangenen Jahr gab es eine Reihe von Neuzugängen.

Frau Scharrelmann überbrachte als erste Gemeinderätin der Gemeinde Stuhr den Dank der Verwaltung und des Rates für die ehrenamtlich geleistete Arbeit im ablaufenden Jahr. Mehrere große Projekte für die Feuerwehr der Gemeinde sind derzeit in Planung oder bereits in der Umsetzung. Vier neue Großfahrzeuge wurden bestellt, ein Hygieneanhänger wurde beschafft und der Neubau von zwei Feuerwehrhäusern in Stuhr und Heiligenrode ist in der Planung. Dies sei nur ein Teil der Themen, die im Zusammenhang mit der Feuerwehr aktuell bearbeitet werden.

Als Vertreter der Kreisfeuerwehr berichtete der stellvertretende Abschnittsleiter Thomas Meyer über die Einsatzzahlen im Kreisgebiet sowie über Beschaffungen in der Kreisfeuerwehr. Zudem informierte er über die Einführung des landkreisweiten Atemschutzpools und den Umbau der FTZ Barrien, der auch eine neue Atemschutzstrecke umfassen wird.

Nach den Berichten folgten die Ehrungen und Ernennungen.

Folgende Ernennungen wurden durchgeführt:

Name

Ernennung zum

Maurice Kratsch

Feuerwehrmann

Marvin Hoops

Feuerwehrmann

Felix Schröder

Feuerwehrmann

René Krützfeldt

Feuerwehrmann

Dominik Dorittke

Feuerwehrmann

Ralf Götze

Feuerwehrmann

Daniel Kielmann

Feuerwehrmann

Marc Mulack

Feuerwehrmann

Konstantin Bätge

Oberfeuerwehrmann

Christian Meinen

Hauptlöschmeister

Rolf Wiechmann

Oberbrandmeister

 

Folgende Ehrungen wurden durchgeführt:

Rolf Wiechmann

40- jährige Dienstzeit

Otto Huntemann

40- jährige langjährige Mitgliedschaft

Helmut Grumbach

60- jährige langjährige Mitgliedschaft

Dieter Rottmann (in Abwesenheit)

60- jährige langjährige Mitgliedschaft

Christian Meinen

Ehrennadel in Bronze des Landesfeuerwehrverband Niedersachsen

 

Nach gut drei Stunden beendete Ortsbrandmeister Thomas Erdt die Jahreshauptversammlung und wünschte allen Anwesenden, auch im Namen seines Stellvertreters Rolf Wiechmann, einen schönen gemeinsamen Abend.

 

Namen von links nach rechts: Thomas Meyer, Thomas Erdt, Christian Meinen, Bettina Scharrelmann, Felix Schröder, Konstantin Bätge, Marc Mulack, René Krützfeldt, Maurice Kratsch, Helmut Grumbach, Marvin Hoops, Otto Huntemann, Ralf Götze, Daniel Kielmann, Dominik Dorittke, Rolf Wiechmann und Michael Kalusche.