Seckenhausen (dw) „Das Anspruchsdenken der Bevölkerung treibt die Einsatzzahlen für uns und den Rettungsdienst in die Höhe. So sind im abgelaufenen Jahr 2.041 Alarmierungen zusammen gekommen.“ So ein Fazit von Kreisbrandmeister Michael Wessels auf der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Seckenhausen im Feuerwehrhaus am 17. Januar 2020.
„Früher kippte der Nachbar einen Eimer Wasser auf den brennenden Abfallkorb an der Straße. Heute wird die 112 gewählt,“ nannte Wessels ein Beispiel. In seinem Grußwort erläuterte er aber auch die anstehenden technischen Weiterentwicklungen in den Feuerwehren des Landkreises Diepholz. So wird der Probebetrieb für die digitale Alarmierung bald erweitert. Die Kreisfeuerwehr hat für die Erkundung von großräumigen Einsatzstellen Drohnen beschafft, die bei Bedarf von den örtlichen Einsatzleitern angefordert werden können. Auch für die Personensuche können die unbemannten Luftfahrtsysteme nützlich sein.
Ortsbrandmeister Henning Bolte hatte zuvor in seinem Jahresbericht die Arbeit der Ortsfeuerwehr in 2019 mit Zahlen und Fakten dargestellt. Acht Brandeisätze, acht technische Hilfeleistungen sowie sechs Fehlalarme kamen zusammen. Zwei Brandsicherheitswachen wurden gestellt. Insgesamt 19 Lehrgänge wurden besucht. An der Interkommunalen Ausbildung nahmen sieben Kameraden teil. Auch in der Ortsfeuerwehr wurden neue Techniken in Betrieb genommen. Monitore zeigen jetzt die Verfügbarkeit der vier Feuerwehrfrauen und 45 Feuerwehrmänner in der Fahrzeughalle an. Wichtig für die Personaldisposition der Einsatzleiters. Der Förderverein beschaffte spezielle Tablet-Computer für die Fahrzeuge. Damit werden die Informationsbeschaffung vor Ort und die Navigation bei Einsätzen außerhalb der Gemeinde erleichtert. Die Feuerwehrverwaltungs-Software FeuerOn wird demnächst von allen Ortsfeuerwehren genutzt werden.
In Anerkennung der geleisteten Arbeit und der absolvierten Lehrgänge wurden sechs Beförderungen ausgesprochen: Andrea Thomsen zur Feuerwehrfrau und Jannis Finn Ewert zum Feuerwehrmann. Malte Eickhorst wurde Oberfeuerwehrmann. Kevin Brode erhielt den Dienstgrad Hauptfeuerwehrmann und Björn Poppenheger als Gruppenführer bei der Kreisbereitschaft den des Löschmeisters. Jugendfeuerwehrwart Roman Kunst ist nun Oberlöschmeister.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Ehrung von Jens Hillmann für 40 Jahre im Feuerwehrdienst. Er war 17 Jahre als stellvertretender Ortsbrandmeister und Ortsbrandmeister tätig. Leider musste er aus gesundheitlichen Gründen das Amt abgeben. Während der Übergabe des Ehrenzeichens durch den Kreisbrandmeister erhielt er stehenden, lang anhaltenden Applaus. Sichtlich gerührt sagte er kurz und knapp: “Ich fühle mich bei Euch immer sehr wohl. Ihr seid eine tolle Truppe, macht weiter so.“ Zuvor hatte Michael Wessels angemerkt, dass er sich wegen dieser Ehrung diesen Termin vorgemerkt hatte.
Der erste Gemeinderat der Gemeinde Stuhr, Ulrich Richter, überbrachte die besten Grüße des Rates und der Verwaltung und dankte für die geleistete Arbeit. Auch er betonte, wie zuvor schon der Kreisbrandmeister und der Gemeindejugendfeuerwehrwart Cord Tinnemeyer, die Wichtigkeit der Jugendarbeit in den Feuerwehren. „Bei der interkommunalen Ausbildung durfte ich zu Gast sein und war begeistert von der professionellen Arbeit, die dort gezeigt wurde“ sagte Richter weiter.
In allen Berichten und Grußworten wurde besonders die gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten im Brandschutzwesen betont. Und alle wünschten sich, dass es so bleiben soll.