Gemeinsames Einsatzkonzept bewährt sich – Alle 11 Tage ein Einsatz auf der Autobahn.
Gemeinde Stuhr-(cm). Die aktuelle Baustellensituation auf der Weserbrücke der A1 bei Hemelingen und die damit verbundenen Unfälle im Rückstau führen zu einer erhöhten Einsatzbelastung für die Ortsfeuerwehren Brinkum und Gr. Mackenstedt. Seit Beginn der Bauarbeiten hat sich die Anzahl der Einsätze auf der Autobahn mehr als verdoppelt. Hinzu kommen weitere Einsätze auf der Autobahn, die unabhängig vom Rückstau der Baustelle auftreten. Häufig kommt es zu Auffahrunfällen am Stauende, bei denen Personen im Pkw oder Lkw schwer eingeklemmt werden. Aber auch bei Einsätzen ohne eingeklemmte Personen sind regelmäßig mehrere Verletzte zu versorgen. In vielen Fällen unterstützen ausgebildete Rettungsdienstkräfte der Feuerwehr und übernehmen die Erstversorgung bis zum Eintreffen des regulären Rettungsdienstes. Besonders betroffen sind die Abschnitte in Fahrtrichtung Hamburg zwischen dem Dreieck Stuhr und Bremen-Arsten. Im Abschnitt Arsten erfolgt die Einsatzbearbeitung in enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Bremen. Über die Hälfte aller Einsätze auf den Autobahnabschnitten im Gemeindegebiet Stuhr werden von den Ortsfeuerwehren Brinkum und Gr. Mackenstedt gemeinsam abgearbeitet. Ausgenommen sind nur kleinere Einsätze wie Pkw-Brände oder auslaufende Betriebsmittel, die eigenständig erledigt werden. Die Alarm- und Ausrückeordnung sieht bei Verkehrsunfällen mit Menschenrettung, Lkw-Bränden oder Gefahrgutunfällen größeren Umfangs ansonsten die Alarmierung beider Ortsfeuerwehren vor, unabhängig von der Fahrtrichtung oder der regulären Zuständigkeit. Ein zentraler Bestandteil dieser abgestimmten Taktik ist das parallele Anfahren aus beiden Fahrtrichtungen. So können falsche Ortsangaben schnell kompensiert und auch bei fehlender Rettungsgasse Einsatzstellen notfalls aus der Gegenrichtung erreicht werden. Diese Vorgehensweise hat sich auch in komplexen Lagen, etwa bei Fahrzeugen, die die Mittelleitplanke durchbrochen haben, schon mehrfach bewährt. Ein weiterer Bestandteil dieser Taktik ist die abgestimmte Ausrüstungsbeschaffung, dadurch können Geräte im Einsatzfall flexibel ergänzt oder untereinander ausgetauscht werden, unabhängig davon, welches Fahrzeug oder welche Einheit zuerst eintrifft. Mit der Auslieferung des neuen HLF 20 an die Ortsfeuerwehr Brinkum steht in den nächsten Monaten zusätzlich eine weitere Seilwinde sowie eine Rettungsplattform für Lkw-Unfälle zur Verfügung, die das gemeinsame Spektrum nochmal erweitert. Die Ortsfeuerwehren haben außerdem eine gemeinsame Standardeinsatzregel erarbeitet. Sie legt klar fest, welche Aufgaben das ersteintreffende Fahrzeug übernimmt und wie nachrückende Kräfte eingebunden werden. Das sorgt für strukturierte Abläufe, besonders in zeitkritischen Einsatzsituationen. Die enge Zusammenarbeit wird durch regelmäßige gemeinsame Übungsdienste gefestigt. Insgesamt wurden bis zum Oktober 27 Einsätze auf den Autobahnen 1 und 28 abgearbeitet, 14 davon gemeinsam.





